12.09.2022 - Die wachsende Gefahr durch Hackerangriffe macht sich auch in der Bilanz der Cyberversicherer bemerkbar. 2021 mussten sie deutlich mehr Schäden regulieren und rutschten erstmals in die Verlustzone. Der Markt wächst indes weiter.
von Frauke Schobelt
Angesichts zunehmender Hackerangriffe auf die deutsche Wirtschaft überstiegen die Aufwendungen der Cyberversicherer 2021 erstmals die Einnahmen. "Unter dem Strich betrug die Schaden-Kostenquote fast 124 Prozent nach 65 Prozent ein Jahr zuvor", sagte Jörg Asmussen
, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
. Jedem eingenommenen Euro in der Sparte standen somit Ausgaben für Schäden und Verwaltung von 1,24 Euro gegenüber.
Insgesamt zählten die Cyberversicherer im vergangenen Geschäftsjahr knapp 3.700 Schäden durch Hackerangriffe, das entspricht einem Plus von 56 Prozent. Dafür leisteten sie rund 137 Millionen Euro, fast dreimal so viel wie 2020. Dazu kamen Schäden aus den Vorjahren, für die zusätzliche Rückstellungen gebildet werden mussten, sowie Abschluss- und Verwaltungskosten. "Einzelne Cyberattacken hatten besonders schwerwiegende Folgen und führten jeweils zu Kosten im oberen einstelligen Millionenbereich", so Asmussen. An Beiträgen verbuchten die Unternehmen rund 178 Millionen Euro (+49 Prozent).
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