Social Media

Instagram Reels: Facebook greift Tiktok an

14.11.2019 - Mit 'Reels' will der Instagram-Mutterkonzern Facebook dem Konkurrenten Tiktok Marktanteile abjagen. Es ist nicht der erste Vorstoß in diese Richtung. Warum es diesmal klappen könnte.

von Christina Rose

Reels ist neuer Bestandteil der bereits vorhandenen Instagram-Storys und soll die bisherigen Funktionen ergänzen. So ist es mit Reels möglich, nicht nur Videos aufzunehmen, sondern diese (maximal 15 Sekunden langen) - wie bei TikTok - auch rudimentär zu schneiden und mit Effekten und Musik zu unterlegen.

Dies ist der zweite Versuch von Facebook   , TikTok   anzugreifen. Warum Facebook diesmal gute Karten hat, analysiert Yuval Ben-Itzhak, CEO von Socialbakers   :

"Die App Lasso war der erste Versuch von Facebook, die TikTok-Mechanik mit kurzen Musik-Video-Clips für sich zu nutzen - während Lasso hingegen eine Standalone App war, ist Instagram Reels direkt in der Benutzeroberfläche von Instagram integriert ist. Damit erleichtert Facebook Werbetreibenden und Nutzern den Zugriff auf diesen sehr Engagement-starken Content - ohne die Barriere eine zusätzliche App herunterladen zu müssen. Instagram Stories ist das beste Beispiel dafür, wie Facebook in der Vergangenheit mit einem für ihre bestehende Zielgruppe neuen Content-Format die Konkurrenz - in jenem Fall Snapchat - stark angegriffen hat."

Thema Werbung: Der Vorteil von Instagram gegenüber TikTok

Da TikTok sich ausschließlich an eine jüngere Zielgruppe richtet, könnte Instagram Reels eine sehr ernsthafte Bedrohung für TikTok darstellen, wenn es um Werbeeinnahmen geht - eine noch größere Bedrohung, als es Facebooks Lasso jemals war. 40 Prozent der Nutzer von TikTok sind zwischen 10 und 19 Jahren, so die Daten von App Annie   . "Mit den strengen Vorschriften für an Kinder gerichtete Werbung sind Marken eher vorsichtig bei ihren Werbeausgaben auf der Plattform. Marken müssen nicht nur die Werbevorschriften einhalten, sondern auch bedenken, dass 10- bis 19-Jährige oft nicht die Kaufentscheidungen treffen; wie lohnenswert ist also ihre Investition in eine Plattform mit so geringer demografischer Attraktivität? Instagram steht nicht vor dieser Herausforderung, da die Plattform eine viel breitere Zielgruppe anspricht, was sie extrem werbefreundlich macht", schätzt Yuval Ben-Itzhak.

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