Kooperation

Deutschen Unternehmen fehlt es an Zeit und Geld für Kooperationen mit Startups

16.08.2022 - Nur jedes vierte Unternehmen kooperiert mit Startups. Den anderen fehlt es an Zeit, Geld und Kontakten für eine Zusammenarbeit. Rund ein Drittel sieht in einer Kooperation mit GründerInnen zudem keinen Mehrwert.

von Frauke Schobelt

Die Grundlage für Kooperationen ist eigentlich gegeben: Etablierten Unternehmen mangelt es oft an Tech-Know-how und Erfahrungen im Einsatz innovativer Technologien wie KI oder Blockchain, Startups fehlt es häufig an Auftraggebern und Marktzugang. Dennoch arbeiten Mittelstand und Konzerne nur selten mit Startups zusammen, in Deutschland sind es gerade einmal 24 Prozent der Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom   . 71 Prozent haben demnach keine einzige Startup-Kooperation, 5 Prozent machten dazu keine Angabe.

Zeitmangel und zu wenig Ressourcen

Unternehmen, die auf eine Zusammenarbeit mit Startups verzichten, begründen dies damit,
  • dass ihnen dafür die Zeit fehlt (47 Prozent),
  • die finanziellen Mittel (44 Prozent)
  • oder schlicht der Kontakt zu Startups (42 Prozent)
  • dass es kein Projekt gibt, dass sie mit Startups realisieren könnten (34 Prozent)
  • oder dass sie grundsätzlich keinen Mehrwert in einer Zusammenarbeit mit Startups sehen (30 Prozent)

Ein Fehler, findet Bitkom-Präsident Achim Berg : "Kaum ein Unternehmen wird in Zukunft noch ohne digitales Geschäftsmodell auskommen. Gerade für den Mittelstand ist die Zusammenarbeit mit Startups oft der beste Weg, Zugang zu neuen Technologien und digitalen Innovationen zu bekommen. Aktiv auf Gründerinnen und Gründer zuzugehen und den Austausch zu suchen, kann dem eigenen Unternehmen starke Wettbewerbsvorteile verschaffen."

Von den Unternehmen, die mit Startups zusammenarbeiten, entwickeln 4 von 10 (39 Prozent) gemeinsam neue Produkte oder Dienstleistungen. 8 Prozent sind finanziell an Startups beteiligt und 3 Prozent haben spezielle Startup-Programme wie zum Beispiel Inkubatoren aufgelegt. 9 von 10 (86 Prozent) setzen zudem auf sonstige Formen Zusammenarbeit, etwa bei Gründerwettbewerben.

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