Rund drei Jahre nach dem pandemiebedingten Umbruch in den Arbeitsgewohnheiten der Deutschen zieht RingCentral
Bilanz in Sachen Office-, Hybrid- und Remote-Arbeit. Der Anbieter von Cloud-Kommunikations- und Collaboration-Lösungen für Unternehmen hat im Rahmen einer Studie in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Ipsos Antworten auf folgende Fragen gefunden: Welche Arbeitsmodelle herrschen in Deutschland und im internationalen Vergleich vor? Wie zufrieden sind ArbeitnehmerInnen mit diesen? Und welche Unterschiede zeigen sich zwischen den Generationen?
Hybrid Work liegt weiterhin im Trend
In Deutschland arbeiten aktuell knapp die Hälfte der WissensarbeiterInnen (49 Prozent) vollständig bei ihrem Arbeitgeber vor Ort (im Vergleich zu ebenfalls 49 Prozent im Jahr 2021). In der Ipsos-Studie qualifizierten sich Befragte als WissensarbeiterInnen, wenn sie angaben, dass ihre Arbeit
"… von fast überall aus mit einem Computer und Internetzugang erledigt werden kann. Meine Arbeit besteht hauptsächlich aus geistiger Arbeit und erfordert wenig/keine körperliche Arbeit." Rund 42 Prozent befinden sich in hybriden Arbeitsmodellen (2021: 28 Prozent). Knapp 9 Prozent arbeiten vollständig remote (2021: 23 Prozent).
Hybridarbeit ist damit eindeutig auf dem Vormarsch. Der stabile Prozentsatz der im Office arbeitenden MitarbeiterInnen sowie der steigende Hybrid-Anteil legen nahe, dass viele Beschäftige, die während der Pandemie remote gearbeitet haben, nun auf hybride Arbeitsmodelle umgestiegen sind. Ausschließlich im Unternehmen vor Ort zu arbeiten, bleibt in Deutschland dennoch nach wie vor das gängigste Arbeitsmodell. Auch im internationalen Vergleich liegt Deutschland hier vorne: In Australien arbeiten 46 Prozent der WissensarbeiterInnen vollständig vor Ort, in den USA 41 Prozent, in Frankreich 39 Prozent und in Großbritannien 37 Prozent.
Digital Natives arbeiten vermehrt im Büro
Auffällig ist zudem, dass in Deutschland insbesondere die WissensarbeiterInnen der Generation Y und Generation Z vermehrt im Unternehmen vor Ort arbeiten. Rund 59 Prozent der 21- bis 34-Jährigen ordnen sich diesem Arbeitsmodell zu. Ältere Generationen sind hier nur mit einem Anteil von jeweils unter 50 Prozent vertreten. Tatsächlich würde es jedoch jede und jeder zehnte 21- bis 34-jährige Wissenarbeitende (11 Prozent) bevorzugen, nie im Büro vor Ort zu arbeiten. Rund 80 Prozent bevorzugen das Hybridmodell.
Hybrides Arbeiten ist mit 52 Prozent bei den 35- bis 44-jährigen WissensarbeiterInnen am weitesten verbreitet. Vollständige Remote-Arbeit nimmt hingegen ab einem Alter von 45 leicht zu. 59 Prozent der 21- bis 34-jährigen WissensarbeiterInnen arbeiten aktuell vollständig bei ihrem Arbeitgeber vor Ort.
Office ja, aber nicht ständig
Sind MitarbeiterInnen in Deutschland also wieder gerne zurück am physischen Arbeitsplatz? Mehr als die Hälfte der WissensarbeiterInnen (53 Prozent) sind gegenüber den Plänen ihres Unternehmens, ins Büro zurückzukehren, positiv gestimmt. Knapp 55 Prozent bezeichnen sich zudem als zufrieden mit ihrem aktuellen Arbeitsverhältnis. Dabei liegt die Zufriedenheit bei den MitarbeiterInnen, die sich in einem hybriden oder einem Remote-Modell befinden, sogar noch etwas höher (59 Prozent).
Festzuhalten bleibt: Die meisten deutschen WissensarbeiterInnen schätzen die Möglichkeit, wieder ins Büro gehen zu können. Sie wollen es aber trotzdem nicht ständig tun. Tatsächlich geben nur knapp neun Prozent der befragten MitarbeiterInnen an, dass sie jeden Arbeitstag im Büro verbringen möchten. 16 Prozent bevorzugen es, überhaupt nicht dort zu sein. Die große Mehrheit (75 Prozent) plädiert für das Hybridmodell - und möchte am liebsten für ein paar Tage die Woche (35 Prozent) oder ein paar Tage im Monat (23 Prozent) im Büro sein.
Auf den internationalen Märkten zeichnet sich ein ähnliches Bild: Hybride Arbeitsmodelle werden eindeutig bevorzugt und finden Mehrheiten zwischen 63 Prozent (USA) und 79 Prozent (Frankreich). In den USA ist die Bereitschaft, ins Büro zu gehen, am geringsten: Mehr als ein Viertel der befragten WissensarbeiterInnen (26 Prozent) wollen überhaupt nicht vor Ort im Unternehmen arbeiten. In Frankreich dagegen ist dieser Anteil mit acht Prozent am geringsten, gleichzeitig wollen 13 Prozent der MitarbeiterInnen - und damit die größte Gruppe im internationalen Vergleich - jeden Tag im Büro arbeiten.
Wunsch nach Flexibilität und Selbstbestimmung wächst
Drei Viertel der deutschen WissensarbeiterInnen (76 Prozent) möchten darüber hinaus selbst entscheiden, an welchen Tagen sie ins Büro gehen oder remote arbeiten. 74 Prozent fühlen sich zudem produktiver, wenn sie ihren Arbeitsort selbst wählen dürfen.
"Flexibilität und die Möglichkeit auf Selbstbestimmung am Arbeitsplatz entscheiden heute zu einem großen Teil darüber, ob sich ArbeitnehmerInnen wohl fühlen und zufrieden mit ihrem Arbeitsverhältnis sind", sagt Thomas Nicolaus
, Area Vice President Sales DACH bei RingCentral.
"Hybride Arbeitsmodelle, bei denen MitarbeiterInnen selbst wählen dürfen, wann und wie oft sie ins Büro kommen, werden daher auch 2023 die Arbeitswelt definieren. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, passende Prozesse und Strukturen schaffen sowie cloudbasierte Kommunikationslösungen etablieren, um neben Flexibilität auch weiterhin nahtlose Zusammenarbeit und Produktivität sicherzustellen."