Digitalisierung, Materialien, lokale Produktion, Datenpflege: Es gibt viele Stellschrauben, an denen Marketingverantwortliche drehen können, um mit Dialogpost nachhaltiger zu werben. Fünf Handlungsempfehlungen:
1. Gezielt digitalisieren
Die Digitalisierung zählt zu den wesentlichen Faktoren im Bereich der Nachhaltigkeit. Es lohnt sich für Online- und Versandhandelsunternehmen, alle Prozesse und Dokumente zu prüfen. Läuft die Arbeitsorganisation digital ab und wird überall, wo sinnvoll, auf Ausdrucke verzichtet, werden Emissionen eingespart. Doch wann ist Digitalisierung sinnvoll?
Die haptische Dialogpost verschafft Marken ökonomischen Erfolg: Laut der
CMC Print-Mailing-Studie 2022
bringt jeder für ein Printmailing eingesetzte Euro 7,34 Euro Umsatz. Die Conversion Rate liegt bei erfolgreichen und stabilen 4,7 Prozent. Printmailings sorgen zudem für ein Plus von 6,4 Prozent bei Warenkorbumsätzen. Im Gegensatz dazu stehen wiederkehrende Briefe wie Rechnungen - Dokumente, bei denen es Sinn macht zu digitalisieren. Sie können ohne Druck und Transport bei den KundInnen ankommen und ihren Zweck erfüllen - digital per E-Mail oder noch besser: im eigenen Kundenportal. Denn auch der Versand von E-Mails und deren Anhängen verbraucht Strom.
Unternehmen, die Belege digital zur Verfügung stellen möchten, können den Umstieg von analog auf digital mit QR-Codes nutzerfreundlich gestalten und so die Kundschaft auf das Onlineportal führen. KundInnen können dort Präferenzen für digitale und analoge Sendungen selbst verwalten.
2. Nachhaltige Materialien
Für die Produktion von Dialogpost sollten der Umwelt zuliebe nachhaltige Rohstoffe gewählt werden. Unternehmen können mit Recyclingmaterial und mit FSC- und PEFCTM-zertifizierten Produkten ein Zeichen setzen: Materialien mit diesen Zertifizierungen stammen aus Wäldern, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschaftet werden. Andere für den Versand benötigte Produkte wie Versandhüllen sollten mit dem Blauen Engel, dem Umweltzeichen der Bundesregierung, gekennzeichnet sein. Er garantiert hohe Standards zum Schutz unserer Umwelt und unserer Gesundheit.
3. Lokale Produktion spart CO2
Vom Druck über das Kuvertieren bis zum Versand - der ganze Vorgang einer Briefsendung lässt sich nachhaltig optimieren, indem Sendungen lokal produziert und versendet werden. So hat etwa Paragon Customer Communications ein 4-Standort-Konzept entwickelt und sortiert vor jeder Produktion alle Empfänger-Adressen nach Standorten. Die Dialogpost wird dann in lokaler Nähe der jeweiligen EmpfängerInnen produziert. Von dort aus versendet sparen Briefsendungen CO2-Emissionen in hohen Mengen: Pro Briefsendung werden über 30 Prozent bzw. bis zu 20 Gramm CO2 eingespart.
4. Adressen: Rückläufer vermeiden
Etwa zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland zieht im Jahr um. Das sind 20.000 Menschen pro Tag - und viele Adressen, die von einem auf den nächsten Tag nicht mehr stimmen. Denn KundInnen denken oft nicht daran, Unternehmen ihre neue Adresse mitzuteilen. Falschsendungen und Rückläufer sind die Folge - und diese verursachen hohe Kosten. Es ist daher empfehlenswert, schon vor dem Druck im Rahmen einer Datenaufbereitung die im System gespeicherten Adressen über diverse Adressquellen zu überprüfen. Falschadressen werden so korrigiert und Rückläufer vermieden. Das spart Porto und schont die Umwelt, denn: Es wird nichts produziert oder versendet, das nicht beim Kunden oder bei der Kundin ankommt.
5. Energie sparen
Zu guter Letzt zahlt sich ein intelligentes Energiemanagement auf allen Ebenen zur Einsparung von Emissionen aus. Es hat längst auch ökonomisch an Bedeutung gewonnen. Neben der Umstellung auf Ökostrom im Betrieb gibt es viele weitere einfache Maßnahmen, die nachhaltig sind - so kann auch die Verwendung von LED-Leuchtmitteln, die eine längere Lebensdauer haben und aus Recyclingmaterial bestehen, täglich zur Nachhaltigkeit in Sachen Energie beitragen. Wer hier - etwa für einen Nachhaltigkeitsbericht - Verbrauchsdaten erfasst und vergleicht, wird über die Einsparungen des eigenen Betriebs überrascht sein.
Über den Autor: Andreas Keck ist Director Sales Document Output und Head of Sustainability bei
Paragon Customer Communications
, Spezialist für Kunden- und Mitarbeiterkommunikation.