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Weiterhin tummeln sich in dem Metier viele schwarze Schafe im Metier des Online-Glückspiels, die Kunden mit unlauterer Affiliate-Werbung auf zwielichtige Seiten locken. Dies ist zumindest das Ergebnis einer Studie, die der Glückspielanbieter GambleBase.com durchgeführt hat. Immerhin zeichnet sich ein verhaltener Trend ab: in den beiden vorangegangenen Untersuchungen 2021 und 2022 enthilten noch 97,8 Prozent beziehungsweise 95,7 Prozent der Anzeigen illegale Werbung. Die dritte Studie sollte aufzeigen, ob mittlerweile deutlichere Fortschritte zu verzeichnen sind.
Studie Nummer drei und ihre Resultate
Untersucht wurden insgesamt 1.384 Affiliate-Links, die auf Online-Casinos führen, die ihre Leistungen (auch) in Deutschland anbieten. Einerseits wurden gezielt Werbelinks von Webseiten ausgewählt, die Google bei der Suche nach den gängigsten Keywords zum Thema "Online-Casino" anzeigte (957 Links). Andererseits wurden Links der 20 meistbesuchten Online-Casino-Affiliate-Websites in Deutschland überprüft (391 Links).
Ebenfalls analysiert wurde der Anteil illegaler und legaler Werbung von organischen und bezahlten Suchergebnissen aus der Keyword-Recherche. Hierbei ist zu beachten, dass sich diese Suchergebnisse täglich ändern können und es sich somit nur um eine Stichprobe handelt. Weiterhin untersucht wurde der Anteil verlinkter Online-Casinos mit und ohne deutsche Lizenz.
Im Ergebnis zeigte sich, dass derzeit 76 Prozent der Affiliate-Links illegale Werbung darstellen. Auf den Top-Affiliate-Webseiten lag der Anteil mit 78,5 Prozent noch höher. Zudem wurde festgestellt, dass 69 Prozent der Casino-Links auf Webseiten, die durch organische Suche gefunden wurden, rechtswidrig sind. Alle über bezahlte Werbung gefundenen Webseiten verlinken ausnahmslos auf illegale Casinos.
Legal oder Illegal: Die Rechtslage
Gemäß § 5 Abs. 1 GlüStV gilt, dass auf den deutschen Markt ausgerichtete Werbung für virtuelles Automatenspiel, Online-Poker und Sportwetten ausschließlich Glücksspielanbietern gestattet ist, die eine gültige Genehmigung zur Durchführung dieser Glücksspiele besitzen. Alle Inhaber einer solchen Erlaubnis sowie deren Websites sind in der sogenannten Whitelist der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) aufgeführt. Genehmigungen aus dem Ausland, beispielsweise aus Malta, genügen nicht. Somit liefert die Liste schnell und sicher Aufschluss darüber, ob ein Glücksspielunternehmen legal wirbt oder nicht.
Aktive Glücksspielunternehmen, die nicht in der Whitelist stehen, betreiben entweder illegales Glücksspiel oder befinden sich noch im Genehmigungsverfahren. Ist Letzteres der Fall, toleriert die GGL ihr Glücksspielangebot, nicht jedoch von ihnen initiierte Werbung.
Besser, aber noch längst nicht gut
Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Zahl der Websites, die illegale Affiliate-Werbung für Online-Casinos schalten, seit Januar 2023 abgenommen hat. Mit einem Ergebnis von 24 Prozent legalen und 76 Prozent illegalen Affiliate-Links lässt die aktuelle Studie erkennen, dass die Bekämpfung des unlauteren Glücksspiels langsam auf Touren kommt.
Ob die Regularien des Glücksspielstaatsvertrages letztlich ausreichen, illegale Anbieter aus dem Glücksspielmarkt zu verdrängen, bleibt angesichts der noch immer dominierenden unerlaubten Werbung und der begrenzten Eingriffsmöglichkeiten der deutschen Strafverfolgungsbehörden im Ausland abzuwarten.