Zusammen mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov
hat die Payment-Plattform Stripe
in mehreren Ländern untersucht, inwieweit die Corona-Pandemie die Nutzung kostenpflichtiger Online-Medienangebote und die Zahlungsbereitschaft der KonsumentInnen verändert hat. Vor allem 18- bis 24-Jährige haben seit Anfang 2020 mehr für Online-Inhalte bezahlt. Populär sind dabei insbesondere zahlungspflichtige Unterhaltungsinhalte wie Filme, Serien und Musik, aber auch Online-Nachrichtenformate. Ergebnis der Studie ist auch, dass gegen Abomüdigkeit markenübergreifende Plattformen helfen könnten, die Zugang zu verschiedenen Online-Medien ermöglichen.
Corona: 47 Prozent der 18- bis 24-Jährigen haben mehr bezahlte Online-Medien konsumiert
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben 22 Prozent der Deutschen mehr für Online-Mediennutzung ausgegeben. 10 Prozent wollen auch künftig mehr ausgeben als vor der Pandemie, 11 Prozent wollen ihren Konsum wieder reduzieren. Besonders stark angestiegen ist die bezahlte Mediennutzung in den jüngeren Altersgruppen. 47 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 35 Prozent der 25- bis 34-Jährigen steigerten ihre Ausgaben während der Pandemie. 22 bzw. 17 Prozent haben die Absicht, bei ihren höheren Ausgaben zu bleiben. Deutlich über dem Durchschnitt aller Befragten in Deutschland lagen die Berlinerinnen und Berliner. In der Hauptstadt konsumierten 25 Prozent aller Befragten mehr bezahlten Content als vor der Pandemie.
International liegt Deutschland damit allerdings unter dem Schnitt von 26 Prozent an Personen, die mehr für Mediennutzung ausgegeben haben. Nur Japan (17 Prozent) und Frankreich (20 Prozent) lagen noch niedriger. Das Vereinigte Königreich (26 Prozent), Australien (34 Prozent) und Singapur (35 Prozent) lagen deutlich über dem Schnitt.
60 Prozent der deutschen Erwachsenen sind bereit, für Online-Inhalte zu bezahlen
Insgesamt sind 60 Prozent der deutschen Erwachsenen generell bereit, für Online-Inhalte zu bezahlen, wobei Film und Fernsehen (42 Prozent) sowie Musik (32 Prozent) am beliebtesten sind, gefolgt von Online-Nachrichten (14 Prozent). Fast die Hälfte der deutschen Erwachsenen (43 Prozent) gibt an, dass die Anzahl der Werbeeinblendungen dazu führt, dass sie weniger Online-Nachrichten konsumieren.
Am höchsten ist die Zahlungsbereitschaft für Filme und TV in Baden-Württemberg (46 Prozent), für Podcasts in Sachsen und Thüringen (11 Prozent). Für Musik wollen am stärksten die Menschen in Nordrhein-Westfalen zahlen (36 Prozent). Die Zahlungsbereitschaft für Newsletter ist hingegen vergleichsweise besonders hoch in Berlin (9 Prozent).
Vor allem im Bereich Online-Nachrichten zeigt sich, dass junge Menschen in Deutschland eine vergleichsweise hohe Zahlungsbereitschaft haben. Nur 5 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in Großbritannien sind etwa bereit, für Online-Nachrichten zu bezahlen. In Deutschland sind es 22 Prozent. Zudem gab etwa ein Drittel der 18- bis 24-Jährigen an (30 Prozent) an, Content künftig lieber mehr von einzelnen Creators (z. B. Bloggern, Influencern und Journalisten) konsumieren zu wollen als von den großen Medienmarken.
Fast die Hälfte der deutschen Erwachsenen würde lieber für ein einziges Medienabonnement zahlen (48 Prozent), das ihnen den Zugang zu mehreren Nachrichtenseiten ermöglicht, als mehrere separate Abonnements abzuschließen. Die Abomüdigkeit ist bei den jüngeren Generationen noch deutlicher ausgeprägt: 61 Prozent der 18- bis 24-Jährigen würden ein einziges Medienabonnement bevorzugen.