Die deutsche Games-Branche bleibt auf Wachstumskurs: Schon 2021 verzeichnete der Game - Verband der deutschen Games Branche
ein deutliches Plus bei der Anzahl der Games-Unternehmen und den Beschäftigten, diese positive Entwicklung setzt sich auch 2022 fort. So gibt es aktuell rund 786 Unternehmen in Deutschland, die in der Entwicklung und der Vermarktung von Computer- und Videospielen oder in einem der beiden Bereiche aktiv sind. Das sind rund 5 Prozent mehr als noch 2021. Basis der Analyse sind Daten von gamesmap.de
. In dem Online-Verzeichnis werden kontinuierlich Entwicklungen der deutschen Games-Branche erfasst.
Mit 392 (-3 Prozent) sind die meisten Unternehmen sowohl in der Entwicklung als auch im Publishing aktiv. 358 Spiele-Studios beschäftigen sich ausschließlich mit dem Entwickeln von Spielen für PC, Spielekonsolen und Mobile-Geräte. Ihre Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahr mit 14 Prozent besonders stark gewachsen. Deutlich geringer ist die Anzahl der Unternehmen, die ausschließlich als Publisher agieren: Von ihnen gibt es 36 (+13 Prozent) in Deutschland.
Mehr als 28.000 Beschäftigte im erweiterten Games-Markt
Der positive Trend setzt sich auch bei den Beschäftigten fort: Nach einem Wachstum von 8 Prozent im Vorjahr ist deren Anzahl in diesem Jahr nochmals um rund 3 Prozent im Kernmarkt gewachsen. Damit sind in Deutschland 11.242 Menschen in der Entwicklung und Vermarktung von Games beschäftigt. Die Anzahl der Games-Unternehmen im Kernmarkt hat in den vergangenen zwei Jahren um 26 Prozent zugenommen.
Der erweiterte Games-Arbeitsmarkt hat sich nach einem Rückgang im vergangenen Jahr wieder etwas erholt: Hier legte die geschätzte Anzahl der Beschäftigten um knapp 6 Prozent auf 17.048 zu. Zu diesem erweiterten Arbeitsmarkt zählen unter anderem Beschäftigte bei Dienstleistern, im Handel, bei Bildungseinrichtungen, Medien und im öffentlichen Sektor. Insgesamt sichert die Games-Branche in Deutschland damit über 28.000 Arbeitsplätze.
Den Aufwärtstrend führt der Verband vor allem auf die Gründung vieler kleiner Unternehmen zurück.
"Die Gründungswelle ist eine gute Nachricht mit Blick auf die Aufholjagd Deutschlands als Games-Standort. Viele weitere positive Effekte der noch recht jungen Games-Förderung auf Bundesebene sind zudem heute noch gar nicht sichtbar. Schließlich dauert die Entwicklung der meisten Spiele mehrere Jahre", sagt Game-Geschäftsführer Felix Falk
. Die Branche erwarte einen dauerhaften Aufschwung, gerade auch, weil mit der Umsetzung der Games-Strategie der Bundesregierung weitere, dafür notwendige politische Weichenstellungen anstehen.
"Besonders wichtig ist daher, dass der aktuelle Aufschwung nicht abgewürgt wird", sagt Falk, der geplante Kürzungen der Bundesregierung bei der Games-Förderung kritisiert.
Stipendien-Förderprogramm soll GründerInnen unterstützen
Neugründungen stärken den Games-Standort Deutschland, allerdings haben es in dem risikoreichen Games-Bereich Startups besonders schwer, ihre Spiele-Ideen zum unternehmerischen Erfolg zu führen. Bestehende Start-up- und Gründungs-Programme der Bundesregierung berücksichtigten die Besonderheiten der Games-Entwicklung nicht und könnten daher kaum genutzt werden. Der Game-Verband hat deshalb ein Konzept für ein
Stipendien-Programm
vorgelegt, das GründerInnen aus dem Games-Bereich bei bei der Gründung und Weiterentwicklung ihrer Unternehmen unterstützen soll. Neben Stipendien sollen Coaching und Mentoren-Netzwerke Teil des Programms sein. Die Gründungsförderung ist als Ergänzung zur bestehenden Projekt-Förderung auf Bundesebene gedacht und soll speziell in der Anfangszeit der Unternehmensgründung helfen.
Der Verband hat außerdem im Vorfeld der
Gamescom 2022
vom 24. bis 28. August seinen
Jahresreport 2022
veröffentlicht, mit Informationen und Daten über die deutsche Games-Branche.