08.02.2022 - Viele Unternehmen in Deutschland planen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie hybride Arbeitsmodelle einzusetzen und den Beschäftigten damit einen Mix aus Präsenzarbeit und Homeoffice zu ermöglichen.
von Sebastian Halm
Eine im Dezember 2021 und Januar 2022 erstellte Unternehmensbefragung des Wirtschaftsforschungsinstitutes ZEW Mannheim
gibt nun Aufschluss darüber, welche zeitliche Aufteilung bei den geplanten Homeoffice-Angeboten zum Einsatz kommen soll. Sowohl in der Informationswirtschaft als auch im Verarbeitenden Gewerbe planen die Unternehmen insbesondere mit hybriden Modellen, bei denen die Beschäftigten 1-3 Tage pro Woche von zuhause arbeiten können. Der Anteil der Beschäftigten, die nach dem Ende der Pandemie mehrmals pro Woche im Homeoffice arbeiten werden, fällt dabei nach Einschätzung der Unternehmen deutlich höher aus als vor der Corona-Krise.
An der repräsentativen Befragung beteiligten sich rund 1.200 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft, welche die IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister umfasst. Die Unternehmen wurden danach gefragt, wie häufig sie vor der Pandemie hybride Arbeitsmodelle genutzt haben und welcher Einsatz für die Zeit nach der Pandemie geplant ist. Dabei unterschieden sich die abgefragten Arbeitsmodelle in der Homeoffice-Frequenz und reichten von wöchentlich 1 Tag Homeoffice bis zu 5 Tagen Homeoffice. Für jedes der fünf Hybrid-Modelle gaben die Unternehmen den Anteil der Beschäftigten an, die diese Modelle voraussichtlich in Anspruch nehmen werden.
Vor der Pandemie boten 37 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit, an einem Tag pro Woche im Homeoffice zu arbeiten. Hybride Modelle mit 2 oder 3 Tagen Homeoffice pro Woche waren mit einem Unternehmensanteil von 21 und 11 Prozent noch deutlich weniger verbreitet.
In den vergangenen zwei Jahren ist der Anteil an Unternehmen, die langfristig hybride Arbeitsmodelle einsetzen möchten, stark gestiegen. So plant in der Informationswirtschaft aktuell fast jedes zweite Unternehmen nach Ende der Pandemie hybride Arbeitsmodelle einzusetzen, bei denen ein Teil der Beschäftigten 1-2 Tage im Homeoffice arbeiten kann. Modelle, die 3 Tage Homeoffice pro Woche vorsehen, sind derweil von 37 Prozent der Unternehmen geplant - mehr als dreimal so viele wie noch vor der Pandemie. Auch der Anteil an Unternehmen, die den Beschäftigten teilweise vier Tage Homeoffice zusprechen wollen, hat sich verdreifacht und liegt aktuell bei 18 Prozent. Zudem geht fast jedes vierte Unternehmen in der Informationswirtschaft davon aus, dass ein Teil der Beschäftigten in der Regel fünf Tage pro Woche von zuhause arbeiten wird.
Für die Zeit nach der Pandemie plant jedes dritte Unternehmen einem Teil der Belegschaft 1 Tag Homeoffice pro Woche zu ermöglichen. Zudem erwägen auch einige Unternehmen hybride Modelle mit 2 Tagen Homeoffice (27 Prozent), 3 Tagen Homeoffice (16 Prozent) oder 4-5 Tagen Homeoffice (8 Prozent). Vor der Pandemie lagen diese Unternehmensanteile nur bei 3 bis 17 Prozent.
Beschäftigte vermissen Arbeitgeberleistungen im Homeoffice.
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