Digitales Marketing

Trotz steigender Werbeausgaben: Marken verzeichnen Rückgang bei Traffic und Online-Käufen

29.02.2024 - Übersättigte Nutzer plus suboptimale Web-Auftritte ergeben weniger Traffic für mehr Geld. So lassen sich die Ergebnisse des aktuellen Digital-Experience-Benchmark-Reports zusammenfassen. Der Bericht bewertet mehr als 43 Milliarden anonymisierte Website-Besuche und 200 Milliarden Seitenaufrufe über 3.590 Websites aus zehn Branchen.

von Susan Rönisch

Abnehmender Traffic und steigende Werbekosten treiben die Kosten pro Visit in Rekordhöhe und stellen laut Datenanalysten von Contentsquares   neue Anforderungen an Unternehmen. Die wichtigsten Indikatoren und Chancen für Marken auf einen Blick:

Indikator 1: Steigende Werbekosten um über 9 Prozent pro Besuch ? digitale Werbeausgaben sollen 2024 den Wert von 740 Milliarden Dollar übersteigen, bei gleichzeitig abnehmendem Internet-Traffic. 55 Prozent aller Seiten erhalten trotz höherer Ausgaben weniger Traffic. Das treibt die Kosten pro Visit in die Höhe.

Indikator 2: Mobiler Traffic nimmt durch die steigende Nutzung bezahlter Quellen vergleichsweise zu. Jüngst machten bezahlte Quellen ein Drittel des gesamten Website-Traffics aus (36 Prozent der neuen Visits), wobei es beim mobilen Webtraffic sogar 40 Prozent waren ? doppelt so viel wie beim Desktop.

Indikator 3: Höhere Absprungraten bei bezahlter Suche ? Paid Social ist zwar eine der wenigen Quellen, die 2023 ein Traffic-Wachstum vorweisen kann, zugleich erwies sich aber Paid Search als viermal konversionsstärker. Paid Social zieht zudem Besucher an, die zu 41 Prozent wahrscheinlicher bouncen als Besucher aus Paid Search.

Indikator 4: Sinkende Konversionsrate ? im Durchschnitt sank diese im allgemeinen Vergleich aller Quellen zum Vorjahr um 5,5 Prozent.

Indikator 5: Geringes Engagement ? aufgrund des Mangels an Interaktionsmöglichkeiten für Besucher auf vielen Websites, verkürzen sich Sitzungen sowie Seitenaufrufe und reduzieren sich um 11,7 Prozent.

Indikator 6: Abnehmende Scroll-Rate ? Besucher sehen sich auf Websites weniger an als je zuvor, mit etwa 50 Prozent auf Desktop- und Mobilgeräten (Tendenz weiter fallend).

Indikator 7: Das Frustrationslevel der Nutzer hat weiter zugenommen und beeinflusste 2 von 5 Online-Besuchen im Jahr 2023 ? ein Anstieg um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seiten, die langsam laden (d.h. mehr als 3 Sekunden brauchen) und schlecht auf Besucherinteraktionen reagieren, reduzieren das Engagement um 15 Prozent.

Chance 1: Investitionen in Apps zahlen sich aus ? mobile Apps zeigen positive Entwicklungen. App-Sitzungen stiegen leicht auf 14,0 Seiten pro Sitzung, mit einer stabilen Konversionsrate von 5,6 Prozent. Das unterstreicht die Fähigkeit von Apps , die Kundenloyalität zu stärken und Kaufentscheidungen zu fördern.

Chance 2: Desktop spielt immer noch eine wichtige Rolle bei der Kundenbindung und Kaufentscheidung ? obwohl Mobilgeräte im Q4 2023 ganze 70 Prozent des Website-Traffics ausmachten, war die Browsing-Zeit im mobilen Web 60 Prozent kürzer als auf dem Desktop. Dies zeigt, dass der Desktop besonders für längere Browsing-Sitzungen eine wichtige Rolle spielt.

Chance 3: Mehr bezahlter Traffic für neue Nutzer ? wenn es darum geht, neue Besucher anzuziehen, steigt die Bedeutung von bezahlten Quellen auf 40 Prozent.

"Unternehmen befinden sich in einem unangenehmen Wechselspiel von steigenden Werbekosten und abnehmendem Nutzerinteresse bei gleichzeitig höherem Qualitätsanspruch. Die Rolle der Customer Experience war noch nie so entscheidend. Trotz Budgeterhöhungen landen immer weniger Besuche auf den Websites. Das bedeutet, dass jeder einzelne Besuch mehr denn je zählt", resümieren die Autoren der Studie. Angesichts steigender Frustrationsraten und abnehmender Effizienz von Marketingausgaben empfiehlt Contentsquare den Publishern, ihre digitalen Strategien anzupassen, um Frustrationen zu reduzieren. Viele davon seinen leicht zu beheben - etwa langsame Ladezeiten, JavaScript-Fehler oder das Auftreten von Rage-Klicks.

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