"Die Absage der physischen Dmexco fällt uns sehr schwer. Denn 2020 sind wir mit einem Buchungsvolumen bei den Early-Bird-Anmeldungen gestartet, das deutlich über dem der Vorjahre lag - also beste Voraussetzungen für einen weiteren Meilenstein in der erfolgreichen Dmexco-Historie", sagt Christoph Werner
, Senior Vice President der Koelnmesse
. Die Corona-Pandemie lasse nun aber keine andere Wahl, als den Event für 2020 zu streichen.
Die Messe
hatte zuvor mit der Absage lange gezögert und noch an dem Event festgehalten, als vergleichbare Veranstaltungen - etwa die Online Marketing Rockstars
, die Internet World
oder die ECommerce-Messe K5
- längst die Reißleine gezogen hatten (iBusiness berichtete hier
und hier
).
"Aussteller noch nicht bereit"
Vor allem eine mangelnde Aussteller-Resonanz scheint bei der Kehrtwende eine Rolle gespielt zu haben.
"Viele Aussteller sind aus Sorge um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Kunden und angesichts der Reiserestriktionen einzelner Länder und Unternehmen noch nicht bereit für eine Messe vor Ort", erklärte Werner in einer Pressemittelung.
"Die Corona-Pandemie hat zudem viele Unternehmen in eine unsichere wirtschaftliche Lage gebracht, was sich direkt auf ihre Messeplanung auswirkt. Auch die aktuellen Nachrichten um neue Infektionsfälle in Nordrhein-Westfalen spielten eine Rolle."
Ganz ausfallen soll die Dmexco 2020 aber nicht. Zum gleichen Termin (23. und 24. September) soll sie als reine Digital-Veranstaltung unter dem Namen "Dmexco @home" stattfinden. Das Konzept dazu hatten die Macher vor wenigen Tagen vorgestellt - ursprünglich als flankierende Maßnahme zur Messe geplant (
iBusiness berichtete
). Nun soll es als vollwertiges Event auf einer eigens dafür entwickelten Plattform starten.
Digitaler "Re-Start-Button"
Auf der Dmexco @home sind Live-Streams der Conference, interaktiven Masterclasses und Deep Dives geplant, die Interaktion und Austausch erleichtern sollen. Für das obligatorische Networking stehen auf der digitalen Plattform Audio- und Video-Räume oder per Textchat zur Verfügung. Sogenannte Spaces im "Virtual Café" bilden themen- oder zielgruppenspezifische Räume, in denen Aussteller beispielsweise ihre Roadshows abhalten oder mit Kunden privat im Austausch bleiben können.
Für Aussteller steht ein interaktiver "Brand Showfloor" zur Verfügung, auf dem sie sich und ihre Produkte im Detail vorstellen und mit Kunden ins Geschäft kommen können. Virtuelle Entertainment-Angebote und "einige Überraschungen" sollen außerdem für Unterhaltung sorgen. Zuletzt sollen auf der Dmexco-Conference Speaker aus der ganzen Welt live oder per Aufzeichnung zusammengeschaltet werden, um aktuelle Themen und Entwicklungen zu präsentieren. Die Sessions können im Nachhinein als Video-on-Demand abgerufen werden.
Günstige Preise und "gleiche Kontaktqualität"
Etwas günstiger als im Vorjahr sind die Ticketpreise: Für beide Messetage soll die Veranstaltung nun regulär 99 Euro kosten (Early-Bird 79 Euro). Im Vorjahr waren 129 Euro fällig. Der Vorverkauf soll ab "Mitte Juli" online starten.
"Wir erwarten, dass die digitale Dmexco der physischen Dmexco in punkto Aussteller-, Besucher- und Kontaktqualität in nichts nachsteht", glaubt Dominik Matyka
, Chief Advisor der Dmexco.
"Wir wissen um den dringenden Bedarf der Branche, gerade jetzt Networking und Business zu betreiben - und liefern die passende Antwort darauf.".