Digitalisierung

Internet spart 30 Prozent CO2

Wie weit sind wir? (Bild: Midjourney/Sebastian Halm)
Wie weit sind wir?

12.10.2023 - 267 Megatonnen CO2 lassen sich bis 2050 durch eine konsequente Digitalisierung einsparen - was einer Verringerung des Gesamtausstoßes um fast ein Drittel entspricht.

von Christian Gehl

Digitalisierungshebel in den Bereichen Industrie, urbaner Raum sowie ländlicher Raum ermöglichen bis zum Jahr 2050 CO2-Einsparungen in Höhe von 163 Megatonnen. Dies entspricht rund 20 Prozent der für Deutschland 2050 prognostizierten Gesamtemissionen. Für den Bereich Datenspeicherung und -übertragung wird zusätzlich ein Einsparpotenzial von 104 Megatonnen prognostiziert, so dass insgesamt eine Verringerung der CO2-Emissionen um 30 Prozent bis 2050 möglich ist. Auf diese Zahlen kommt eine Studie von eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.   in Kooperation mit Arthur D. Little   und der unter dem Dach des eco gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland.

"Die europäische Politik muss Digitalisierung und Nachhaltigkeit als zwei Seiten derselben Medaille begreifen sowie die Potenziale der Internetwirtschaft für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen entsprechend fördern und in gemeinsamer Absprache mit der Branche nutzen", fordert Oliver Süme , Vorstandsvorsitzender des eco Verbands. Eine deutlich bessere CO2-Bilanz sei in vielen Sektoren dank digitaler Technologien und Anwendungen erreichbar - insbesondere durch Internet of Things (IoT) Anwendungsszenarien, den raschen Ausbau vernetzter Mobilität, eine Stärkung des Technologiestandorts Europa in Bezug auf den Einsatz innovativer Technologien und Anwendungen wie etwa Künstliche Intelligenz sowie ein leistungsstarkes Ökosystem digitaler Infrastrukturen.

"Von intelligenten Netzen, vernetzten Stromzählern über kontinuierliches Monitoring des Energieverbrauchs bis hin zu smarten Park- oder Abfallsystemen gibt es zahlreiche technologische Innovationen, die signifikant positive Effekte auf die CO2-Bilanz nach sich ziehen", so Lars Riegel , Mitautor der Studie und Head of TMT PE & Infrastructure bei Arthur D. Little. "Digitale Infrastrukturen und insbesondere Rechenzentren verbrauchen zwar Energie, aber tragen dadurch zu unserer positiven CO2-Bilanz deutlich mehr bei als sie verbrauchen!"

Allein mithilfe vernetzter Mobilitätslösungen ließe sich das CO2-Emissionsvolumen in Deutschland bis 2030 um 14 Megatonnen verringern, was in etwa 20 Prozent der für 2050 prognostizierten Transportemissionen ausmacht. Steigenden Emissionen im städtischen Bereich könne zudem durch ganzheitliche Smart-City-Konzepte entgegengewirkt werden: bis 2030 sind hier Einsparungen von 80.000 Tonnen CO2 pro Tag möglich. Auch für die Landwirtschaft und die Industrie impliziert die digitale Transformation eine signifikante Reduktion der CO2-Emissionensprognosen. So reduzierten IoT-Anwendungen den industriellen CO2-Ausstoß bis 2050 um 37 Prozent. Landwirtschaftliche Emissionen können durch digitale Innovationen bis 2050 um 39 Prozent gesenkt werden.

"Um die prognostizierten CO2-Einsparpotenziale zu heben, ist der Ausbau eines leistungsfähigen Ökosystems digitaler Infrastrukturen unerlässlich. Das beginnt bei einem konsequenten Glasfaserausbau über den flächendeckenden Einsatz von 5G-Technologien für die mobile Internetnutzung und konzentriert sich auch auf die Migration in die Cloud von bisher in kleinen Unternehmensservern gespeicherten Daten. Leistungsfähige Rechenzentren bilden das Rückgrat der Digitalisierung in Deutschland und ermöglichen erst all die technologischen Anwendungen in zahlreichen Wirtschafts- und Lebensbereichen, die sich positiv auf die CO2-Bilanz Deutschlands und Europas auswirken", so Béla Waldhauser , Sprecher der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

Die Ökobilanz der Digitalisierung sei bereits heute positiv. Energieeffizienz liege seit jeher auch im wirtschaftlichen Interesse der Rechenzentrumsbetreiber. Die CO2-Emissionen europäischer Rechenzentren entwickeln sich daher seit 2015 rückläufig. Sie benötigen heute pro Workload 12-mal weniger Energie als noch im Jahr 2010.

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