Wo bleibt der Nachwuchs?

15.01.1999 - Wegen des fehlenden frischen "Inputs" verlegen sich die Agenturen häufig aufs Abwerben.

Werber sein bedeutet: schwarze Rollis tragen, kreativ sein, viel Kaffee und Zigaretten konsumieren und einer großen Familie, der Agentur eben, angehören. Das ist das juvenile Vorurteil über die Mitarbeit in klassischen Agenturen. Bei den Vorstellungen über das, was die Dialogmarketer tun, sieht es allerdings noch merkwürdiger - und wesentlich weniger hip - aus: Wem überhaupt etwas zum Stichwort Dialogmarketing einfällt, der denkt häufig an vielteilige Trash-Mails, aufgeklebte Pfennige auf goldumrandeten Flyern und sieht sich in DM-Agenturen bei der Gestaltung bunter Rubbellose.
Liegt es an diesen noch immer existierenden Klischees, daß die Dialogmarketing-Branche unter Nachwuchsmangel leidet? Sind die Youngsters vielleicht einfach nicht ausreichend informiert? Ein Mangel an renommierten Kunden und interessanten Aufgaben kann es eigentlich nicht sein, der den Nachwuchs abschreckt. Wenig attraktive Anfangsgehälter und unorthodoxe Arbeitszeiten - bei den Klassikern durchaus üblich - tun ihr übriges, um Einsteiger abzuschrecken.
Wegen des fehlenden frischen "Inputs" verlegen sich die Agenturen häufig aufs Abwerben. Die Jagd nach neuen Mitarbeitern nimmt derzeit groteske Züge an. In Hamburg beispielsweise herrscht der "Texterkrieg" (O-Ton Agentur-Chef). Junioren wird bei einem Agenturwechsel schon mal der Titel "Seniortexter" angedient, andere werben Mitarbeiter unter Einsatz exorbitanter Gehälter ab, dem nächsten soll der Wechsel zur Konkurrenz verleidet werden, indem Gerüchte über das "unmögliche" Arbeitsklima (oder wahlweise der Scientology-Verdacht) kolportiert werden. Der Kreis der Mitarbeiter wird dadurch keineswegs größer - lediglich das Jobkarussell dreht sich immer schneller.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: United Internet Media
    Holger Schibbe
    (UIM)

    Im KI-Zeitalter unverzichtbar: Vertrauen im E-Mail-Marketing

    In Zukunft wird es immer mehr darauf ankommen, dass die Konsumenten authentische Nachrichten sofort erkennen können. Zertifizierungen leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Rund 500 Marken profitieren bereits von trustedDialog für 40 Millionen E-Mail-Postfächer. Mehrere Neuerungen machen den Qualitätsstandard für sicheres Dialog-Marketing noch wertvoller. Über die Integration von Markenlogo und Prüfsiegel wird das Branding der Versender gestärkt. Mit dem Format trustedDialog Preview können die Mailings zudem mit bis zu drei Motiven direkt in der Inbox prominent dargestellt werden, ideal für Produktfotos und Gutschein-Codes. Mit gezieltem Einsatz des visuellen Upgrades steigen die Klickrate und weitere wichtige KPIs, wie ein aktueller Case mit dem Händler Wayfair zeigt.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. Trends in ECommerce, Marketing und digitalem Business am 03.12.24, 14:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de