Hinter den Kulissen der Druckmaschine

27.08.2001 - Personalisierungs-Software für jede Produktionsumgebung

Die meisten Digitaldruckmaschinen großer Hersteller können es heute: Dokumente personalisieren. Dass aber bei vielen dieser Druckmaschinen eine ganz bestimmte Software namens PReS (Printer Resource Software) die Dokumentenproduktion erledigt und die variablen Inhalte steuert, wissen die wenigsten. "Wir wollen mit unserem Namen jetzt verstärkt in den Vordergrund treten", sagt Bernd Anders, zuständig für das Marketing bei PrintSoft in Hamburg.

Die Software PReS des weltweit tätigen Software-Entwicklers PrintSoft mit Haupsitz in Melbourne, Australien, und deutschen Niederlassungen in Hamburg und München, steuert viele Druckmaschinen bekannter Hersteller wie Xeikon, Xerox, IBM, Scitex oder Océ, die als Vertriebspartner fungieren. In der Regel steht jedoch die Druckmaschine mit ihren Leistungen im Vordergrund, und die Software von Printsoft wird kaum erwähnt. Dabei ist sie vor allem bei Großkunden im Einsatz, etwa bei Comdirect, Commerzbank, Bertelsmann, Otto Versand, Görtz, Debis, Deutsche Messe AG, Continentale Versicherungs AG oder Lufthansa Airplus. Mit der hauseigenen Software lassen sich Prospekte, Abrechnungen, Lottoscheine und andere variable Dokumente personalisiert produzieren.
Die Software arbeitet Script-basiert und eignet sich daher für komplexere Produktionsumgebungen, bei der Daten aus unterschiedlichen Quellen eingebunden werden müssen. Bernd Anders: "In einem Drei-Tage-Kurs ist die Script-Sprache für einfache Anwendungen gut erlernbar."
Die modular aufgebaute Software regelt den gesamten Arbeitsprozess, von der Datenaufnahme über das Dokumentendesign bis hin zur Print-Kontrolle und dem Output. Mit der Software kann man natürlich nicht nur drucken, sondern im selben Produktionsgang auch alle gängigen elektronischen Datenformate, wie TIFF PDF und HTML erzeugen. Diese elektronischen Dokumente können auch verwaltet und auf den Bildschirm geholt werden - so informieren sich zum Beispiel Agents in Call Centern über Kontakthistorien und rufen Dokumente wie Kreditkarten-Abrechnungen auf. Anders: "Unser Anspruch ist aber nicht nur ein System für die Produktion von Dokumenten über alle Kanäle, sondern ein Kundenbetreuungssystem. Wir legen ganz besonders viel Wert auf Wartung und Support."
In München hat PrintSoft derweil die Software Newleaf entwickelt, die nicht Script-basiert, sondern Objekt-orientiert arbeitet und sich eher an gängige Design-Tools annähert. Programmierkenntnisse sind hier nicht nötig. Newleaf wendet sich an kleinere Lettershops und Mittelständler, die im Schnitt rund 1.000 bis 2.000 Briefe pro Mailing erstellen wollen und weniger komplexe Produktionsumgebungen aufweisen. Und während eine Highspeed-Version PReS rund 54.000 Mark kostet, ist Newleaf in der Basisversion für 6.000 Mark zu haben. Anders bezeichnet Newleaf als eine "Design-Software, um dynamische Mailings zu produzieren". Aber auch Großkunden arbeiten durchaus mit Newleaf, etwa BMW, die Tschechische und Australische Post, 3-Suisses und die Commerzbank.
Die Software bietet so genanntes "View and Press" beim Ausdrucken von Dokumenten, wobei die Bildschirmansicht exakt dem Ausdruck entspricht (WYSIWYG: What you see is what you get). Als Output sind in einem Arbeitsgang auch Fax oder E-Mail möglich. In der Autoindustrie, meint Anders, wird Marketing heute gern über alle Kanäle lanciert. Hat der Kunde sich sein persönliches Auto-Modell im Internet zusammengestellt, wird es ausgedruckt und als Broschüre verschickt, gleichzeitig kann der Interessent noch eine E-Mail erhalten, mit dieser Broschüre als PDF im Anhang und mit Links zur Website oder zu Zubehör-Lieferanten. "Personalisierte Mischform", nennt PrintSoft diese Form der Kommunikation.
Von der gegenwärtigen Werbeflaute bleiben natürlich auch Druckdienstleister nicht verschont. "Schon allein deshalb ist es nötig", so Anders, "sich vom reinen Software-Verkäufer zum Komplett-Lösungsanbieter weiterzuentwickeln."
Das tun übrigens auch andere: Wie ONEtoONE in der August-Ausgabe berichtete, arbeitet auch der E-Mail-Marketing-Dienstleister LLynch in Hamburg an einer kompletten Kommunikationslösung, die elektronische und Print-Kanäle verbinden soll. Unter dem Namen endion werden erste Module des Systems auf der DIMA zu sehen sein. Der Trend zur Komplettlösung scheint eindeutig, viele springen auf den Zug auf - und so hat der Kundenkampf um die Lettershops und Versender gerade erst begonnen. go

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