10.02.2021 - Die von der österreichischen Regierung initiierte Online-Plattform 'Kaufhaus Österreich' will Händler mit Webinaren und Tutorials fit für den Onlinehandel machen.
von Christina Rose
Online unerfahrenen Händlern sollte das von der Kaufhaus Österreich
in der Pandemie unter die Arme greifen und für Anforderungen von Logistik bis Marketing die richtige Lösung und den passenden Partner bereit stellen. Wegen der hohen Kosten und der schlechten Nutzbarkeit der Website war das 1,5 Millionen Euro teure Projekt des österreichischen Wirtschaftsministeriums aber in der Kritik. Wer beispielsweise auf der Seite nach Schuhen suchte, dem wurden ein Tischtennisshop, eine Bergbauernseite und ein Angebot für Kinderbekleidung als erste Präferenzen angezeigt, berichtet der ORF
.
Künftig soll das Portal nicht Konsumenten, sondern Firmen, die ihre Onlinepräsenz ausbauen wollen, Orientierung bieten. "Primäre Intention des 'Kaufhaus Österreich' war und ist es dabei, österreichische Unternehmen und vor allem die vielen KMU bei ihren E-Commerce-Aktivitäten bzw. beim Einstieg in E-Commerce zu unterstützen", wird Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck
(ÖVP) zitiert. Als konkrete Beispiele nannte Schramböck Tutorials und Webinare mit Infos darüber, wie man einen Onlinehandel aufzieht.
Die Frage, ob sie die Installation der - für private Nutzer nun gescheiterten - Plattform bereue, verneinte Schramböck: "Wenn man nichts tut, kann auch nichts kritisiert werden. Wichtig ist gewesen, die Diskussion über die Notwendigkeit von E-Commerce für unsere Händler in Gang zu setzen." Zudem sei jener Teil der Plattform, der nur Unternehmen offen steht, in der öffentlichen Debatte nicht wahrgenommen worden, dieser sei aber besonders bedeutend. Die Plattform sei nie als Konkurrenz zu Amazon geplant gewesen.
Als lokale Aternative zu dem mit Staatsmitteln geförderten Projekt hatte sich schon im April 2020 die Graswurzelinitative Kaufdaheim.at
gebildet, die eine Plattform für nicht online aktive österreichische Händler anbietet.
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