17.05.2024 - Sechs von zehn StartUps brauchen in den kommenden zwei Jahren frisches Wagniskapital. Nicht immer scheinen die Bedingungen dafür in Deutschland günstig. Jedes Dritte Jungunternehmen überlegt, ins Ausland zu ziehen.
von Dominik Grollmann
2,7 Millionen Euro - so hoch ist im Durchschnitt der Bedarf an Wagniskapital bei Tech-Startups in Deutschland, die in den kommenden zwei Jahren frisches Kapital benötigen. Sechs von zehn (61 Prozent) müssen frisches Geld einsammeln, zwölf Prozent sogar fünf Millionen Euro oder mehr. Ein Drittel (33 Prozent) benötigt ein bis fünf Millionen Euro, 17 Prozent weniger als eine Million Euro. Rund ein Viertel (24 Prozent) benötigt kein Wagniskapital, 15 Prozent können oder wollen dazu keine Angabe machen. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung von 172 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Die große Mehrheit der Startups mit Kapitalbedarf ist zuversichtlich, die Finanzierungsrunden erfolgreich abschließen zu können. 42 Prozent halten das für sehr wahrscheinlich, 37 Prozent für eher wahrscheinlich. Nur 14 Prozent sagen, das sei aktuell eher unwahrscheinlich, drei Prozent halten es sogar für sehr unwahrscheinlich. Zugleich stellen aber acht von zehn (79 Prozent) der Startups fest, dass durch die konjunkturelle Entwicklung Investoren deutlich zurückhaltender geworden sind. Aktuell sagen nur noch 17 Prozent der Startups, dass es hierzulande ausreichend Venture Capital für Startups gibt, vor einem Jahr waren es noch 32 Prozent.
45 Prozent der befragten Startups beklagen, dass sie mit ihrem Geschäftsmodell Schwierigkeiten haben, Kredite zu bekommen. Fast jedes dritte Startup (31 Prozent) überlegt, ins Ausland zu gehen, weil es in Deutschland zu wenig Kapital gibt. Fast die Hälfte (45 Prozent) hält für möglich, durch einen Börsengang frisches Kapital zu besorgen. Dabei kommt für 32 Prozent ein Gang aufs Parkett in Deutschland in Frage, 31 können sich vorstellen, an eine ausländische Börse zu gehen.
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