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Nutzung von Nachrichtenseiten steigt um 70 Prozent

v (Bild: geralt / pixabay.de)
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14.04.2020 - Videostreaming, soziale Medien und Bildungs-Angebote legen um über 30 Prozent im Vergleich zu vorher zu. Eine aktuelle Traffic-Analyse zeigt einen überproportional starken Anstieg für Online-Angebote unterschiedlicher Branchen.

von Susan Rönisch

Cloud Plattformanbieter Fastly   hat eine umfassende Analyse zum weltweiten Internet-Traffic in der Zeit zwischen Januar und März 2020 veröffentlicht. Unter anderem untersuchte Fastly die Internetaktivität in den Branchen Gaming, Videostreaming, Nachrichten, Social Media und Bildung. Hierzu hat Fastly die durchschnittlichen Anfragen pro Sekunde (Requests per Second - RPS) auf Wochenbasis untersucht. Die Betrachtung des Anstiegs erfolgte anhand des Vergleichs von zwei Zeiträumen: vom 6. Januar bis 16. Februar 2020, sowie vom 10. Februar bis 29. März 2020.

Da der Traffic im Internet auch normalerweise kontinuierlich zunimmt, werden erst durch den Vergleich dieser zwei Zeiträume die besonderen Auswirkungen von COVID-19 deutlich: Der Anstieg in der ersten Zeitperiode kann größtenteils dem organischen Wachstum zugeschrieben werden, da die Corona-Pandemie außerhalb Chinas noch keine wesentlichen Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Gesellschaft hatte. Die zweite Reihe von Daten fällt in einen wesentlich dynamischeren Zeitraum mit vielen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Aus dem Vergleich der beiden Zeitperioden kann so abgeleitet werden, wie sich das Verhalten der Internetnutzer als Reaktion auf COVID-19 geändert hat.

Für alle betrachteten Branchen zeigt die Analyse einen überproportional starken Anstieg des Traffics im zweiten Zeitraum fest. Die Ergebnisse im Detail:

  • Videostreaming: Ab der Woche vom 10. Februar wurde beim Streaming einen Anstieg des durchschnittlichen RPS um 29,6 Prozent festgestellt. Ähnlich wie beim Gaming spiegelt dieser bemerkenswerte Anstieg das gestiegene Interesse an Streaming-Medieninhalten während der Ausgangssperren und dem Social Distancing wider. (Zum Vergleich: Im vorherigen Zeitraum betrug der Anstieg nur 4.39 Prozent.)
  • Nachrichten: Von allen analysierten Branchen verzeichneten Nachrichtenportale und -websites ab dem 10. Februar mit 70,16 Prozent den größten Anstieg des RPS-Durchschnitts. Die erhöhte Aktivität lässt sich darauf zurückführen, dass die Nachrichtenredaktionen im Laufe des ersten Quartals immer stärker über COVID-19-bezogene Inhalte berichtet haben.
  • Social Media: Soziale Medien verzeichneten im zweiten Zeitraum einen 40,88 Prozentigen Anstieg der durchschnittlichen RPS. Die stärkere Zunahme der Aktivitäten gibt Einblick in die Art und Weise, wie Menschen auf verschiedenen Social-Media-Plattformen miteinander verbunden bleiben und sich austauschen.
  • GIFs/Memes: Dienste, die Endnutzern die Erstellung und das Teilen von Memes und GIFs ermöglichen, verzeichneten ab dem 10. Februar einen 30,28 Prozentigen Anstieg der durchschnittlichen RPS. Die ungewöhnlich hohe Zunahme der Meme-Aktivitäten könnte darauf hindeuten, dass sich einige Nutzer als Reaktion auf die Beeinträchtigungen des täglichen Lebens mit humorvollen Inhalten ablenken, um schwierige Zeiten besser zu überstehen und sich mit anderen auszutauschen.
  • Gaming: Im Bereich Gaming beobachtete Fastly einen Anstieg der durchschnittlichen RPS um 28,54 Prozent. Ein Anzeichen dafür, dass Menschen mehr virtuelle und Online-Spiele spielen und Communities nach Möglichkeiten suchen, sich während der Ausgangssperren zu beschäftigen.
  • Bildung (EdTech): Auch die Bildungsangebote zeigen einen auffallend starken Anstieg der durchschnittlichen RPS um 34,55 Prozent ab dem 10. Februar. Die Nutzung von EdTech-Plattformen nimmt zusehends zu, da immer mehr Kinder im Schulalter von zu Hause aus unterrichtet werden.

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