14.10.2019 - Schutzengel, Heinzelmännchen oder bester Freund: In Zukunft werden Menschen mit verschiedenen KI-Typen interagieren, die unterschiedliche Stärken mitbringen.
von Frauke Schobelt
Wie Menschen und künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft miteinander umgehen können, analysiert eine Studie der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT
an der Universität Bayreuth
, die aus einer Kooperation mit der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young
hervorgegangen ist. Für die Studie wurden Tiefeninterviews mit 25 KI-Experten und KI-Anwendern geführt, die leitende Positionen in Technologie-Unternehmen, KI-Startups oder Forschungseinrichtungen haben.
Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass Interaktionen zwischen Menschen und KI sich künftig viel stärker als bisher auf das tägliche Privat- und Berufsleben auswirken. "Es ist deshalb wichtig zu verstehen, wie wir Menschen mit Technologien interagieren werden, die uns auch in komplexen Denkaufgaben unterstützen und dabei individuell auf unsere Gedanken und Gefühle eingehen. Und umgekehrt müssen wir verstehen lernen, wie diese Technologien unsere Handlungen wahrnehmen, interpretieren und darauf reagieren", erklärt der Leiter der Studie, Professor Nils Urbach
, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bayreuth.
Die Forscher unterscheiden fünf Typen von Künstlicher Intelligenz. Dabei verwenden sie zwei Kriterien, die sich beide auf die Interaktion mit dem Menschen beziehen: Zum einen ist die Handlungsfreiheit von KI-Technologien unterschiedlich ausgeprägt: In manchen Fällen sollen sie nur auf explizite Befehle reagieren; in anderen Fällen ist es gewünscht, dass sie selbständig entscheiden und handeln. Zum anderen gibt es verschiedene Grade der Wechselseitigkeit: Je genauer die ungleichen Partner ihr Verhalten gegenseitig wahrnehmen, je mehr Informationen sie austauschen und je stärker ihre Handlungen einander beeinflussen, desto ausgeprägter ist ihre wechselseitige Interaktion.
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