Werbebelohnung

Sechs von zehn Nutzer würden sich für Werbung sehen bezahlen lassen

09.09.2019 - Belohnungen (oder aber: Entschädigungen) bekommen für das Anschauen von Online-Werbung - dieses Konzept finden 61 Prozent der Nutzer attraktiv. Besonders affin dafür sind Männer (65 versus 58 Prozent Frauen) sowie die Altersgruppe 23 bis 35 Jahre (66 Prozent).

von Sebastian Halm

Die national-repräsentative Umfrage zum Thema Rewarded Advertising führte die Marktforschungsplattform Appinio   zusammen mit dem Online-Marketing-Magazin Adzine   durch. Befragt wurden 501 Deutsche zwischen 16 und 54 Jahren im September 2019.

Knapp zwei von drei Befragten (64 Prozent) haben schon einmal in einer App eine Belohnung dafür bekommen, dass sie sich einen Werbespot angesehen haben. Je jünger, desto eher: Bei den 16- bis 22-Jährigen haben das 79 Prozent schon einmal erlebt. Bei den 23- bis 35-Jährigen sind es 69 Prozent; 57 Prozent bei den 35- bis 54-Jährigen. Rewarded (Video) Ads kommen besonders häufig in Gaming-Apps vor. 77 Prozent der Befragten, die mehr als fünf Spiele-Apps pro Monat auf dem Smartphone nutzen, haben schon Belohnungen durch Rewarded Ads erhalten.


Mittlerweile gibt es App-Anbieter, wie Slidejoy   oder Fronto   , die sich darauf spezialisiert haben, User dafür zu vergüten, dass sie sich Werbung ansehen. 44 Prozent der Befragten haben von solchen Apps noch nie etwas gehört. 41 Prozent kennen solche Apps nicht, fänden das Angebot aber interessant, darunter sind besonders Frauen zwischen 16 und 22 Jahre sowie Männer zwischen 23 und 35. Sechs Prozent aller Befragten haben Apps wie Slidejoy oder Fronto früher einmal genutzt, während acht Prozent sie momentan verwenden. Die Hälfte derjenigen, die mindestens eine Spiele-App pro Monat öffnen, geben an, dass sie momentan Apps im Stil von Slidejoy oder Fronto installiert haben.

Doch welche Arten von Belohnungen für Rewarded Ads finden Nutzer attraktiv? Diejenigen, die schon einmal Belohnungen für das Werbungschauen bekommen haben, und die Befragten, die das Prinzip interessant finden, empfinden Punkte, die man in Geld umwandeln kann, am attraktivsten (70 Prozent). Auf Platz zwei folgen Gutscheine mit 65 Prozent. Mit 26 Prozent landen weit abgeschlagen Spenden an gemeinnützige Organisationen auf dem dritten Rang. Am unbeliebtesten sind freigeschaltete Zusatzfeatures für die jeweilige App (18 Prozent) sowie vergünstigte In-App-Käufe (16 Prozent).

42 Prozent aller Befragten würde sich eher oder auf jeden Fall auf dem Smartphone Werbespots anschauen, wenn sie dafür bezahlt werden. Die Mehrheit dieser Gruppe (41 Prozent), empfindet 10 Cent pro kurzes Werbevideo als angemessen. 38 Prozent würden 50 Cent pro Video verlangen. Mehr als 50 Cent fordern nur 18 Prozent.

Die Kostenlos-Kultur hat sich im Internet fest etabliert. Stellt man die Befragten vor die Wahl, ob sie lieber kostenlose App mit Werbung oder kostenpflichtige App ohne Anzeigen nutzen würden, entscheiden sich 82 Prozent für die kostenfreie Variante. Hierbei fällt auf, dass Frauen diese Ansicht eher vertreten als Männer (91 versus 73 Prozent). 18 Prozent aller Befragten hingegen würden lieber für eine werbefreie App bezahlen.

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