05.05.2022 - Das Konzept von Datenräumen, die sicheren Datenaustausch zwischen Unternehmen erlauben, ist bei weitem noch nicht allen Unternehmen bekannt.
von Sebastian Halm
In einem Datenraum verständigen sich Unternehmen auf gemeinsame Regeln und Verfahren, die den dezentralen Zugriff auf Daten ermöglichen oder vereinfachen. Ein Viertel (26 Prozent) der Unternehmen hat davon noch nie gehört, etwa ebenso viele (28 Prozent) haben zwar davon gehört, wissen aber nicht, um was es geht. 27 Prozent wissen in etwa, worum es sich handelt und gerade einmal 16 Prozent können nach eigener Angabe erklären, was ein Datenraum ist. Gleichzeitig erwarten 56 Prozent, dass Datenräume zu mehr Datenteilen führen würden, 54 Prozent, dass so ein sichererer Datenaustausch möglich wäre. Rund die Hälfte (49 Prozent) würde Datenräumen als Ergänzung zu bisherigen Angeboten nutzen. Und 45 Prozent wünschen sich von der Politik, dass Datenräume stärker gefördert werden.
Derzeit sind lediglich 3 Prozent der Unternehmen in Datenräumen aktiv, weitere 15 Prozent planen dies. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei die verbesserte Steuerung von Lieferketten, die Verringerung von Abhängigkeiten (78 Prozent) und die Erhöhung der Leistung von Produkten und Dienstleistungen (67 Prozent). Erst mit deutlichem Abstand folgen die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen (47 Prozent), die Erfüllung von Transparenzpflichten (32 Prozent), die Messung des ökologischen Fußabdrucks (23 Prozent) und allgemein der Verbesserung des Herstellungsprozesses (19 Prozent).
Allerdings gibt es rund um Datenräume auch Sorgen in der Wirtschaft. So gehen zwar 35 Prozent der Unternehmen davon aus, dass Datenräume dem eigenen Unternehmen ganz neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen würden. Umgekehrt sehen aber 44 Prozent das eigene Geschäftsmodell durch Datenräume potenziell bedroht. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder
: "Die richtigen Anreize sind für den Erfolg der Datenökonomie unverzichtbar."
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research
durchgeführt hat. Dabei wurden 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
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