Marktforschungsunternehmen GfK
geht davon aus, dass der Markt für technische Konsumgüter auch in Zukunft umsatzstark bleiben wird und trotz der aktuellen Situation auf dem Niveau des vergangenen Jahres bleibt. Für das Jahr 2020 entspricht ein solches "Wachstum" von 0 Prozent einem geschätzten Marktwert von weltweit 1038 Milliarden Euro (inklusive Nordamerika). In der Erholungsphase nach dem Lockdown sorgten vor allem zwei Faktoren für Umsatzwachstum: Der starke "Home"-Fokus der Verbraucher und der Wunsch nach einer stärkeren Digitalisierung des eigenen Lebensumfelds. Das sind Prognosen von GfK für den globalen TCG-Markt 2020.
Marktveränderung: Von 'haben wollen' zu 'wirklich brauchen'
COVID-19 hatte eine große Auswirkung auf den globalen TCG-Markt. Auch wenn das mit einem "Wachstum" von 0 Prozent im Vergleich zu 2019 nicht ganz offensichtlich ist: Die Marktvolatilität war noch nie so stark wie in diesem Jahr. Ein Beweis dafür ist der erwartete Rückgang des Telekommunikations-/ Smartphone-Markts um 6 Prozent. Dieser Markt macht 40 Prozent des gesamten TCG-Umsatzes aus. Positiv entwickelt sich hingegen das IT-/Office-Geschäft, das voraussichtlich um 15 Prozent wachsen wird. Hier kam es im Markt zu einer grundsätzlichen Veränderung: Die "ich hätte gerne" IT / Office-Ausrüstung wurde aufgrund des Lockdowns und der verstärkten Arbeit von zu Hause aus zur "ich brauche"-Ausrüstung. Etwas später und nach anfänglichen Rückgängen stieg nach den Lockdowns auch die Nachfrage im Markt der Haushaltskleingeräte und wird für das Jahr 2020 voraussichtlich ein beinahe zweistelliges Wachstum (+9 Prozent) verzeichnen. Auch die Unterhaltungselektronik (-1 Prozent) und Haushaltsgroßgeräte (-2 Prozent) tragen zur guten Entwicklung bei und profitieren immer mehr von Trends wie "Cook@home" und "Entertain@home".
Trotz starken Umsätzen war der Markt für technische Konsumgüter noch nie so volatil wie jetzt.
Grafik: GfK
Bei der Nachfrage nach technischen Konsumgütern zeigen sich im Hinblick auf die verschiedenen Regionen der Welt deutliche Unterschiede: Vor allem Industrieländer verkraften die Auswirkungen von COVID-19 besser als die Schwellenländer. So geben beispielsweise Konsumenten in Europa (einschließlich GUS) auch in Krisenzeiten Geld für technische Konsumgüter aus. Hier wird eine Wachstumsrate von 5 Prozent für das Gesamtjahr 2020 erwartet. In den asiatischen Schwellenländern wird hingegen ein Rückgang von 6 Prozent vorhergesehen, da die Verbraucher aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation weniger Geld ausgeben können.
Verbraucher in Schwellenländern geben weniger für TCG aus - in Europa wird investiert
Global stärker nachgefragt wurden Produkte, die unsere tägliche Routine vereinfachen sowie Produkte der Themenwelten Gesundheit und Wohlbefinden. In Zeiten von COVID-19 sind solche Produktversprechen besonders relevant für die Verbraucher, da sie ihre Zeit zu Hause so angenehm, aber eben auch effizient wie möglich gestalten möchten. So hat sich beispielweise das Umsatzvolumen bei Küchenmaschinen im Zeitraum Mai bis Juli 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt; Geschirrspüler haben immerhin um 16 Prozent zugelegt. Zumindest mittelfristig ist von weiterem Wachstum auszugehen.
Der Fokus auf Gesundheit und Wohlbefinden hat auch den Verkauf von Luftreinigern bzw. -befeuchtern beschleunigt (+20 Prozent Umsatzwachstum von Mai bis Juli 2020). Da Hygiene eine immer wichtigere Rolle in unserem täglichen Leben spielt, werden sich Waschmaschinen mit Dampffunktion zur Abtötung von Bakterien und Viren ebenfalls weiterhin stark verkaufen. Diese verzeichneten ein weiteres deutliches Wachstum von 32 Prozent von Mai bis Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.