23.08.2019 - Mit der Kampagne #Bielefeldmillion geht die Stadt Bielefeld einer Verschwörungstheorie auf den Grund und verspricht eine Million Euro der Person, die beweisen kann, dass es Bielefeld gar nicht gibt. Ein Beispiel für gelungenes Stadtmarketing:
von Frauke Schobelt
Der Aufruf und die Kampagne "Die #Bielefeldmillion - Das Ende einer Verschwörung"
haben seit ihrem Start am 21. August ein weltweites Medienecho erzeugt. Neben den bundesweiten Medien berichteten auch internationale Medien, darunter BBC, Le Point, Radio Canada, The Australian, The Sydney Morning Herald, Hindustan Times in Indien sowie US-Medien wie Newsweek und New York Post. Bis zum Morgen des 23. August verzeichnete Bielefeld Marketing mehr als 500 Medienerwähnungen rund um den Globus.
"Wir hätten nicht zu träumen gewagt, dass wir mit unserer humorvollen Idee solche Reaktionen auslösen", freut sich Martin Knabenreich
, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing
. Das Stadtmarketing hat die Aktion gemeinsam mit der Bielefelder Werbeagentur Medium
entwickelt. Die skurrile Verschwörungstheorie, dass es Bielefeld eigentlich gar nicht gibt, entstand übrigens 1993 auf einer Studentenparty in Kiel. Der Informatik-Student Achim Held veröffentlichte damals einen Satire-Text im Usenet, dem Vorläufer des Internets - und seitdem hält sich hartnäckig das 'Gerücht': "Bielefeld? Das gibt's doch gar nicht".
Das Stadtmarketing nutzt dies nun für seine Zwecke: "Unser Ziel war es, dass sich die Menschen auf positive und kreative Art mit Bielefeld auseinandersetzen. Und wir haben sogar E-Mails aus Ländern von Aserbaidschan bis Brasilien bekommen, in denen uns Menschen schreiben, wie witzig sie unsere Aktion und wie sympathisch sie Bielefeld finden", so Knabenreich.
Schon in der Ausschreibung präsentiert sich die nordrhein-westfälische Stadt sehr humorvoll und hebt dabei, fast nebenbei, seine Vorzüge hervor: "Was wir von euch verlangen, ist eine ganz schöne Herausforderung. Ihr müsstet immerhin mal eben so das Zentrum einer der stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands 'verschwinden' lassen. Ein volkswirtschaftlicher Albtraum! Außerdem wächst Bielefeld seit Jahren. Schafft ihr es wirklich, so vielen Fachkräften und angehenden Studierenden, die Jahr für Jahr nach Bielefeld ziehen, die Lebenspläne zu vereiteln? Wobei, vielleicht gibt es doch einen Recherche-Ansatz: Direkt am grünen Teutoburger Wald ist die Lebensqualität tatsächlich fast 'zu gut, um wahr zu sein'." Mitmachen darf fast jeder, außer "Mitarbeiter von Geheimdiensten, Mitglieder der Illuminati und Achim Held, der Erfinder der Verschwörung". Leicht macht man es den Teilnehmern nicht: "In Bielefeld gibt es nicht nur eine Universität, sondern gleich sechs Fachhochschulen. Wir finden für jedes Argumentationsmuster einen Experten, der euren vermeintlichen Beweis in die Zange nimmt. Und dann gibt es noch einen Seitenhieb gegen die Nachbarschaft: "Wer steckt hinter diesem Wettbewerb? Münster." Natürlich nur ein Scherz.
Das kommt gut an: Innerhalb der ersten beiden Tage gingen bei Bielefeld Marketing mehr als 700 'Beweisversuche' für die angebliche Nicht-Existenz der Stadt ein, darunter Einsendungen aus den USA, Südamerika und Russland. Die Palette reicht von mathematische Ausführungen bis hin zu Landkarten, auf denen Bielefeld ausgelöscht wurde. Alle Einsendungen werden gesichtet und beantwortet. Ein wichtiges Ziel hat die Kampagne schon erreicht: "Viele Menschen schreiben gleich mit, dass sie, wenn sie schon nicht die Million bekämen, gerne doch mal Bielefeld besuchen würden", so der Stadtmarketing-Chef.
Der Wettbewerb läuft noch bis zum 4. September 2019. Falls bis dahin niemand den Beweis führen kann, dass es Bielefeld gar nicht gibt, wird sich die Stadt von der Bielefeld-Verschwörung
verabschieden, gemeinsam mit ihrem Schöpfer, dem Kieler Achim Held. Zum Jubiläum beteiligt er sich jetzt am 'Ende der Verschwörung'. Wie diese Verabschiedung aussehen wird, verrät das Stadtmarketing noch nicht. Es wird für Schlagzeilen sorgen.
Von: Gunnar Rohde, Striped Giraffe Innovation & Strategy GmbH, 26.08.2019
Zu: Bielefeld Marketing landet weltweiten PR-Coup
Alles ganz nett,
zeigt aber doch, worunter diese Region (Provinz) leidet. Es fängt einfach damit an, dass die Bielefelder sich schon selbst nicht mögen, geht man am WE aus, dann lieber am Hamburger Fischmarkt oder nach Dortmund. Es ist eine Ecke, die eigentlich viel zu bieten hat, aber deren Bewohner wenig stolz auf diese Provinz sind. Wenn man beispielsweise Studenten-Herkunft anschaut, dann kommen die meist aus dieser Gegend; das sieht schon ganz anders in Münster und Freiburg aus, ganz zu schweigen von den Grpßstädten in DE. Nein, Bielefeld gibt es schon deswegen nicht, weil sich die Menschen dort nicht mögen.
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