2019 ist der Markt für Fashion & Accessoires noch um 1,4 Prozent auf rund 58 Milliarden Euro gewachsen. Im Corona-Jahr 2020 muss für die Branche dagegen mit einem Umsatzverlust von bis zu 20 Milliarden Euro gerechnet werden - ein Verlust, der je nach Entwicklung der Rahmenbedingungen auch bis 2024 nicht aufgeholt werden kann. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue 'Branchenbericht Fashion & Accessoires'
vom IFH Köln
und der BBE Handelsberatung
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Die Zahl stationärer Modeläden wird sinken.
Grafik: IFH Köln
Vor allem für den stationären Handel ist die Prognose düster: Im Wettbewerb um die Marktanteile werden die stationären Geschäfte gegenüber dem Onlinekanal verlieren. Deshalb müsse in den kommenden Jahren bei der Zahl der Verkaufsstellen mit einem Rückgang im fünfstelligen Bereich gerechnet werden.
"Schon ohne die neuen Marktdynamiken rund um Covid-19 hat der Fashionhandel mit starken strukturellen Veränderungen und schwachem Marktwachstum zu kämpfen. Einerseits ziehen preisattraktive Mode-Filialisten immer mehr KundInnen an, andererseits bietet der Onlinehandel immer mehr Kaufimpulse. Corona hat diese Entwicklungen noch beschleunigt", sagt Hansjürgen Heinick
, Senior Consultant am IFH Köln.
Online-Marktplätze profitieren
Laut dem Branchenreport ist mit weiteren Verschiebungen Richtung Onlinekanal zu rechnen. Davon dürften vor allem Onlinemarktplätze profitieren. Die Anzahl der Geschäfte im Fashion-Fachhandel verringert sich seit Jahren: Während 2014 der Marktanteil des stationären Fachhandels noch 61 Prozent ausmachte, lag er 2019 nur noch bei 55 Prozent - ein Negativtrend, der sich den Handelsexperten zufolge fortsetzen wird. Auch wenn der Fachhandel seine Position online ausbauen kann, die Onlineaktivitäten reichen in der Summe bei weitem nicht, den stationären Verlust auszugleichen. Die Nachfrage bestimmten dabei mehr und mehr onlineaffine und zunehmend an Nachhaltigkeit interessierte KonsumentInnen - mit hoher Anspruchshaltung.
Weitere Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab
Eine klare Prognose fällt den Studienautoren schwer. Wie stark die Verluste tatsächlich ausfallen werden, in welchem Ausmaß eine Erholung des Marktes in den kommenden Jahren erfolgen kann, welchen Anteil der Onlinehandel erreichen kann und wie viele stationäre Touchpoints es künftig noch geben wird, hänge von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehöre neben der Entwicklung des Infektionsrisikos und den Einflüssen einer möglichen zweiten Infektionswelle auch der Arbeitsmarkt beziehungsweise die Entwicklung der Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger.