In der täglichen Nutzungsdauer haben Streaming-Angebote (96 Minuten pro Tag) das klassische Fernsehen (71 Minuten pro Tag) bereits überholt, so die Studie "How to reach Smart TV Users" vonGroupM
und Samsung Ads
. Je jünger die ZuschauerInnen sind, desto höher ist der Streaming-Anteil und umso geringer ist der Anteil klassischer TV-Nutzung. Insgesamt geht der Trend dabei eindeutig in Richtung kostenfreier Streaming-Plattformen (FAST / AVOD): 40 Prozent haben die Nutzung kostenfreier Streaming-Angebote bereits erhöht, knapp jeder Fünfte (18 Prozent) plant kostenpflichtiges Streaming weiter zu reduzieren.
Optimiertes Werbeerlebnis in Streaming-Umfeldern
Während nicht alle Streaming-Umfelder für Werbetreibende zugänglich sind, entsteht eine wachsende adressierbare Zielgruppe in der CTV-Umgebung - insbesondere im kostenlosen, werbefinanzierten Streaming (FAST - free ad supported streaming). Werbung in Streaming-Umfeldern wird im Schnitt deutlich positiver wahrgenommen als im klassischen Fernsehen. ZuschauerInnen bewerten die Werbung in kostenfreien Streaming-Angeboten hinsichtlich qualitativer Kriterien wie Relevanz (+19,6 Prozentpunkte/pp ggü. linearem Fernsehen), Interesse (+18,1pp) oder Vertrauenswürdigkeit (+16,3pp) am besten.
Dabei nimmt nicht zuletzt auch die Einschätzung der Werbemenge Einfluss auf die qualitative Bewertung: Besonders in kostenlosen Umfeldern werden mehrheitlich bis zu zwei Spots pro Werbeblock akzeptiert (72 Prozent). Längere Werbeeinblendungen mit sechs und mehr Spots sind in allen Smart TV-Formaten wenig willkommen. Insbesondere für die Kommunikationsziele Awareness und Sentiment, die im Lean-Back-Modus am besten zu erreichen sind, spielt Smart TV-Werbung auf dem großen Screen ihre Stärken aus. Denn: Lean-Back-Entertainment- und Long-Form-Formate werden von den Smart TV-Nutzer:innen bevorzugt auf dem großen Bildschirm angeschaut. Vor allem für Spielfilme (73 Prozent), Serien (63 Prozent) und Dokumentationen (68 Prozent) sowie Live Sport (67 Prozent) ist der große Smart TV erste Wahl. Kürzere Informationsbeiträge wie Nachrichten werden häufig auch auf kleineren Screens konsumiert.
Maßgeschneiderte Smart TV-Werbung wird besonders stark wahrgenommen
Die besten Voraussetzungen für eine starke Werbewahrnehmung auf dem Smart TV schaffen Marken laut Studie mit interessanter und persönlich relevanter Werbung. Zu den von den KonsumentInnen angegebenen Hauptgründen, Werbung besonders intensiv zu verfolgen, zählen, dass das beworbene Produkt von persönlichem Interesse ist (55 Prozent), dass die Werbung interessante Angebote beinhaltet (41 Prozent) oder auf die jeweilige Region oder den Wohnort zugeschnitten ist (39 Prozent). Wird Smart TV-Werbung hingegen als uninteressant (31 Prozent) oder störend (19 Prozent) empfunden, wird sie von den ZuschauerInnen weitestgehend ignoriert. Auch die Einbindung von QR-Codes erhöht die Interaktionsbereitschaft. 32 Prozent würden vor allem eingeblendete Rabattcoupons in Form eines QR-Codes scannen. Unter den jüngeren Befragten ist das Interesse an QR-Code-Angeboten am stärksten.
Alter als wertvoller Indikator für die Kampagnenplanung
Eine genauere Untersuchung der verschiedenen Altersprofile zeigt deutliche Unterschiede in den Nutzungsgewohnheiten: Smart TV-Nutzer:innen unter 55 Jahren schauen demnach bereits den überwiegenden Teil ihrer Zeit Streaming-Angebote. Insbesondere die 25- bis 34-Jährigen setzen verstärkt auf Streaming (109 Minuten), lineares TV fällt hier deutlich zurück (48 Minuten). Dabei dominiert in den jüngeren Zielgruppen derzeit die Nutzung kostenpflichtiger Angebote. Knapp ein Viertel der jüngeren Befragten gibt jedoch an, zukünftig beim kostenpflichtigen Streaming sparen zu wollen.
Mit zunehmendem Alter steigt die Nutzungsdauer kostenloser Angebote schon heute. Diese Unterschiede in den Altersprofilen können von Werbetreibenden als zentrale Grundlage für ihre strategische Kampagnenplanung und das Zielgruppentargeting herangezogen werden. Das klassische demographische Targeting spielt im Streaming-Umfeld neben dem interessenbasierten Targeting auf Grundlage von ACR-Daten (Automatic Content Recognition) und dem ortsbezogenen Geo-Targeting somit weiterhin eine wichtige Rolle.