23.03.2023 - Was NutzerInnen in Deutschland über ChatGPT denken, zeigt eine Kurzstudie. Paradoxes: Die meisten NutzerInnen finden Fehler und sind dennoch mit der Qualität der Ergebnisse zufrieden.
von Sebastian Halm
Professor Doktor Tobias Kollmann
von der Universität Duisburg-Essen
hat die Studie mit dem Marktforschungsunternehmen Civey erstellt und 5.000 BundesbürgerInnen und 1.500 ChatGPT-NutzerInnen befragt.
Demnach findet es rund ein Viertel der Über-18-Jährigen (23 Prozent) grundsätzlich positiv, dass Menschen mit KI-Anwendungen kommunizieren können. Bereits 17 Prozent haben schon einmal ChatGPT genutzt. Einmal ausprobiert, wird das Tool durchaus intensiver in Anspruch genommen: Fünf Prozent verwenden es täglich, immerhin 23 Prozent wöchentlich und weitere 21 Prozent monatlich. Die Qualität der Antworten bewerten 44 Prozent der Befragten mit gut oder sogar sehr gut. Demgegenüber befand nur etwa jeder Zehnte die Qualität als eher schlecht oder sehr schlecht.
Die Qualität der Antworten hat jedoch nichts mit der Richtigkeit der Inhalte zu tun: Immerhin rund drei Viertel der NutzerInnen überprüfen die Antworten der KI. Deutlich über die Hälfte der Befragten (59 Prozent) hat schon einmal Fehler in den Antworten von ChatGPT gefunden. Inhalte und Aussagen sollten keinesfalls automatisch übernommen werden.
Wie die Studie zeigt, wird das KI-Tool im Moment hauptsächlich für private Alltagsfragen genutzt (66 Prozent). 36 Prozent der Befragten nutzen es beruflich, für Schule und Hochschule sind es 23 Prozent. Es dominieren Fragen zu Technologie und Innovation, gefolgt von gesellschaftlichen, politischen und alltäglichen Inhalten. Herkömmliche Suchmaschinen wie Google bleiben aber trotz ChatGPT für die Mehrheit (51,5 Prozent) die wesentliche Anlaufstelle im Internet.
Die Mehrheit der NutzerInnen (56 Prozent) geht davon aus, dass ChatGTP künftig verstärkt in ihrem Berufsfeld eingesetzt wird. Immerhin mehr als jeder fünfte Befragte glaubt sogar, künftig von einer KI konkrete Anweisungen zu bekommen. Mehr als ein Fünftel sieht zudem eine Gefahr für den eigenen Arbeitsplatz.
Von: Gundolf Meyer-Hentschel, Meyer-Hentschel Online World, 28.03.2023
Zu: Jeder sechste hat bereits ChatGPT benutzt, Viele entdecken Fehler
Es ist gut, dass ChatGPT Fehler macht. Dadurch bleibt man kritisch. Eine probate "Benchmark"-Methode für KI: Fragen stellen über ein Thema, das man sehr gut kennt. Dabei kann man am ehesten feststellen, wie gut die Antworten sind. Wichtig - und gar nicht so einfach - ist es dann, diese grundsätzliche Fehlervermutung auch auf Themen zu übertragen, in denen man sich nicht gut auskennt.
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