05.12.2019 - Digitale Medien lassen den deutschen Werbemarkt 2020 wieder leicht wachsen. Print und TV verzeichnen dagegen ein Minus, Außenwerbung und Funk wachsen leicht. Insgesamt soll der Netto-Werbemarkt 2020 um etwas 0,5 Prozent wachsen.
von Dominik Grollmann
Der deutsche Werbemarkt wird nach Einschätzung der Jom Group
im kommenden Jahr wieder ein leichtes Wachstum von circa 0,5 Prozent verzeichnen. Für das laufende Jahr gehen die Experten aktuell nur noch von einem unveränderten Niveau der Netto-Werbeerlöse im Vergleich zum Vorjahr aus.
Die Erlöse klassischer, nicht digitaler Medien werden 2020 das zehnte Jahr in Folge weiter sinken. Nach wie vor deutlich rückläufig entwickeln sich dabei die Umsätze der Print-Medien. Für das lineare TV bleibt unter dem Strich auf Netto-Ebene ebenfalls ein leichtes Minus stehen. Positiv wird sich hingegen der Bereich der Außenwerbung entwickeln. Und auch Funk behält den positiven Trend bei.
Für das leichte Plus des Gesamtmarktes sorgen erneut die digitalen Werbekanäle. Allen voran die Werbeformen auf mobilen Devices und das gesamte Feld der digitalen Videowerbung. Hier liegen die Wachstumsraten zwischen 20 und 30 Prozent. Über alle digitalen Werbeformen steigen die Netto-Werbeerlöse damit im kommenden Jahr um circa sechs Prozent.
In Summe bleibt das Wachstum des Werbemarktes allerdings auch 2020 leicht hinter der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zurück. Die Experten von Jom rechnen mit keinen nennenswerten Impulsen durch die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Hier geht man von einer gewissen zeitlichen Verlagerung innerhalb des Jahres, nicht aber von einer Steigerung der Investitionen aus.
Die privaten Konsumausgaben werden aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr die deutsche Wirtschaft stützen und sie sind zeitgleich von hoher Relevanz für die Werbeinvestitionen der Unternehmen hierzulande. Käme dieser Pfeiler ins Wanken, dürfte die Werbekonjunktur ins Minus drehen, meinen die Analysten. Insgesamt wird der Markt 2020 nach ihrer Meinung sensibler auf konjunkturrelevante Faktoren reagieren - in beide Richtungen.
Unter Berücksichtigung der Leistungsentwicklung liegen die durchschnittlichen Preissteigerungen der Medien im kommenden Jahr der Prognose von Jom zufolge bei circa vier Prozent. Die maßgeblichen Treiber sind hier die Medien TV und Publikumszeitschriften.
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