22.12.2023 - Die Unzufriedenheit mit klassischen Nahverkehrs-Angeboten wächst: 17 Prozent der Deutschen nutzen bereits On-Demand-Mobility-Angebote - 37 Prozent fehlen sie an häufig besuchten Orten, besagt eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom.
von Dominik Grollmann
Zu geringe Taktung, keine Haltstelle in der Nähe, kein Service in der Nacht - 63 Prozent der Deutschen sind mit dem Nahverkehrs-Angebot an Bussen, Bahnen und Straßenbahnen in ihrem Alltag unzufrieden. Dabei wächst der Frust: Im Vorjahr waren es noch 55 Prozent. In Kleinstädten (71 Prozent) und ländlichen Regionen (72 Prozent) ist demnach die Unzufriedenheit besonders groß, aber auch in Großstädten (59 Prozent) und Mittelstädten (56 Prozent) ist die Mehrheit mit dem ÖPNV-Angebot nicht zufrieden. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom
unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.
Reicht das ÖPNV-Angebot nicht aus, können zum Beispiel On-Demand-Angebote Abhilfe schaffen, also bedarfsorientierte Mobilitätsangebote. Sie werden in der Regel über eine App gebucht und umfassen verschiedene Arten von Transportmitteln, wie Mitfahrgelegenheiten oder Taxis. 4 von 10 (41 Prozent) Deutschen haben von solchen Mobilitätsangeboten schon einmal gehört. Von Ihnen hat etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) Interesse an der Nutzung von On-Demand-Mobilität. "Insbesondere dort, wo der klassische ÖPNV an seine Grenzen stößt, können neue Mobilitätsdienste eine wertvolle Ergänzung darstellen", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder
. "Über On-Demand-Apps werden nicht nur Fahrerinnen und Fahrer mit Fahrgästen zusammengebracht, sie ermöglichen auch eine optimale Routenplanung, selbst wenn das Fahrzeug wie beim Ride-Pooling mit anderen Fahrgästen geteilt wird. In der Regel kann direkt vorab zu einem Fixpreis bezahlt werden, für Kundinnen und Kunden läuft die Bestellung damit besonders transparent und einfach ab."
17 Prozent derjenigen, denen On-Demand-Angebote bekannt sind, nutzen bereits verfügbare Angebote, 37 Prozent würden sie gerne nutzen, aber finden momentan an den Orten, an denen Sie sich häufig aufhalten, keine entsprechenden Angebote vor. In Städten und Gemeinden auf dem Land sind es sogar 47 Prozent, die On-Demand-Angebote gerne nutzen würden, wären sie an von ihnen häufig besuchten Orten verfügbar. 12 Prozent derjenigen, denen On-Demand-Angebote bekannt sind, geben zwar an, dass an Orten, an denen sie sich häufig aufhalten, On-Demand-Angebote verfügbar seien, sie diese aber nicht nutzen. 31 Prozent würden On-Demand-Angebote auch dann nicht nutzen, wenn sie unmittelbar verfügbar wären.
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