Was Angestellte wollen: Kollegiale Beziehungen schlagen Gehaltserh�hung

16.05.2023 - 63 Prozent der Angestellten in Deutschland h�tten lieber bessere Beziehungen zu ihrer Kollegenschaft als eine Gehaltserh�hung um zehn Prozent.

von Sebastian Halm

Das ist ein Ergebnis der Studie 'Hybrides Arbeiten 2023' des CRM-Plattform-Anbieters HubSpot . F�r die Erhebung wurden insgesamt 5.058 Arbeitnehmende in zehn M�rkten zur hybriden Arbeitswelt und ihren Herausforderungen befragt. In Deutschland nahmen 504 Angestellte an der Umfrage teil.

Etwas mehr als ein Drittel der deutschen Befragten (37 Prozent) w�rde sich eher f�r die Gehaltserh�hung entscheiden. Nur in den USA f�llt die Entscheidung noch deutlicher aus (65 Prozent zu 35 Prozent). �ber alle befragten M�rkte hinweg w�rden 52 Prozent die bessere Beziehung zur Kollegenschaft w�hlen, 48 Prozent die Lohnerh�hung.

Freundschaften st�rken Bindung ans Unternehmen

Unabh�ngig vom Arbeitsmodell (Office, Homeoffice oder flexibles Modell) f�hlen sich viele Mitarbeitende mit ihrem Unternehmen und dessen Kultur verbunden: 75 Prozent der Befragten nennen die Kultur ihres Unternehmens, 72 Prozent das Unternehmensziel. Das N�hegef�hl zur Kollegenschaft ist allerdings weniger stark ausgepr�gt: Von den deutschen Angestellten sp�ren aktuell laut Report nur 34 Prozent eine starke Zugeh�rigkeit zu ihren Kolleginnen und Kollegen.

Jegliche Form des Gemeinschaftsgef�hls hat f�r die Mitarbeiterbindung eine hohe Bedeutung. So sagen 58 Prozent der deutschen Befragten, dass die Verbundenheit mit dem Unternehmensziel ihre Absicht, im Unternehmen zu bleiben, st�rken w�rde. 57 Prozent erkl�ren, dass sie eine enge Freundin oder einen engen Freund in der Kollegenschaft h�tten. Von diesen geben wiederum 55 Prozent an, dass sich diese Freundschaft auf ihre Entscheidung auswirken w�rde, beim Arbeitgeber zu bleiben.

Zwei von drei US-Amerikanern legen mehr Wert auf kollegiale Beziehungen als auf Gehalt, die Deutschen folgen hier an zweiter Stelle.
Grafik: HubSpot

Auch wenn ein Drittel der deutschen Befragten ank�ndigt, die Arbeitsstelle in diesem Jahr wechseln zu wollen, sagt knapp ein Viertel (23 Prozent), dass gute Beziehungen im Kollegenteam ein Motivationsfaktor seien, doch zu bleiben. Die h�ufigsten Gr�nde f�r die Wechselbereitschaft sind der Wunsch, woanders neue F�higkeiten zu erwerben (41 Prozent), die mangelnde Unterst�tzung von Vorgesetzten (40 Prozent) und eine zu hohe Arbeitsbelastung (39 Prozent).

Unternehmenskultur beeinflusst Kundenbeziehungen

Eine gute Stimmung unter den Mitarbeitenden wirkt sich positiv auf den Aufbau von Kundenbeziehungen aus. Das best�tigen die weltweiten Zahlen der HubSpot-Studie: Diejenigen, die sich mit der Unternehmenskultur stark verbunden f�hlen (46 Prozent), bauen auch eher eine Beziehung zu ihren Kundinnen und Kunden auf, egal, ob sie remote oder im B�ro arbeiten. Bei einer schwachen Verbindung zur Unternehmenskultur sind es hingegen nur 19 Prozent.

Als bevorzugte Methode der Kommunikation am Arbeitsplatz gilt zwar weiterhin die E-Mail (33 Prozent versus 37 Prozent in der Vorjahresstudie), Mitarbeitende entscheiden sich aber verst�rkt f�r pers�nliche Treffen. Stimmten 2021 noch sieben Prozent der Befragten f�r pers�nliche Begegnungen als bevorzugte Kommunikationsform, liegt der Wert nun bei 23 Prozent - ein weiterer Beleg f�r den Wunsch nach mehr Verbindungen in einer hybriden Arbeitswelt.

F�r die Studie "Hybrides Arbeiten 2023" hat HubSpot weltweit insgesamt 5.058 Vollzeitbesch�ftigte �ber 18 Jahre befragt, die entweder im B�ro (46 Prozent), Homeoffice (25 Prozent) oder teils im B�ro, teils zu Hause (29 Prozent) arbeiten. Davon 504 in Deutschland.