28.01.2020 - Dass bei weltverändernden Innovationen wie Künstlicher Intelligenz (KI) auch immer die Frage der ethischen Komponente betrachtet werden sollte, befürwortet die Mehrheit der Unternehmen. Praktisch jedoch gibt es kaum ein Unternehmen mit ethischen Richtlinien.
von Susan Rönisch
62 Prozent der 600 befragten Unternehmensvertreter zum aktuellen "Digitalisierungsmonitor 2020"
von der Management- und Technologieberatung BearingPoint
halten eine ethische Auseinandersetzung mit KI für wichtig oder sehr wichtig. Alle abgefragten ethischen Anforderungen und Prinzipien erhalten von den Befragten das Prädikat: Wichtig! KI soll menschliches Handeln unterstützen, nicht aber die Autonomie der Menschen verringern, finden 81 Prozent. Den gleichen Wert erzielen Transparenz, genauer gesagt die Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen von KI, sowie der Punkt Privatsphäre und Datenqualitätsmanagement. Wo es um sensible Daten geht, wie persönliche Informationen zu Kunden, sollte alles besonders korrekt ablaufen.
Wichtig sind den Befragten mit je 77 Prozent auch technische Robustheit und Sicherheit der Algorithmen sowie eine Rechenschaftspflicht. Die Befragten wünschen sich darüber hinaus, dass ihre Unternehmen mit KI positiven sozialen Wandel, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortlichkeit unterstützen (73 Prozent). Außerdem dürfen der Algorithmus und die Datengrundlage nicht zu Diskriminierung führen (ebenfalls 73 Prozent). In der Theorie hat den Ergebnissen zufolge ein Großteil der Befragten sehr hohe moralische Ansprüche an den Umgang mit KI im Unternehmen. Aber obwohl dem Thema in der Theorie ein enormer Stellenwert zugesprochen wird, gibt es bei der konkreten Auseinandersetzung und Umsetzung noch erhebliche ungenutzte Potenziale, wie die Studie zeigt.
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