Kaufanreize

Mehrwertsteuersenkung kurbelt Konsum kaum an

31.07.2020 - Das Ziel der Mehrwertsteuersenkung war es, den Markt wiederzubeleben, indem Kaufanreize geschaffen werden, um so der von der Corona-Krise gebeutelten Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Allerdings ist der frische Konsum-Wind zumindest am ECommerce-Markt wohl eher laues Lüftchen.

von Christina Rose

Wie die Experten des Preisvergleichsportals billiger.de   in einer Untersuchung vom 01.07. bis zum 26.07. herausgefunden haben, war am 01.07., dem Tag der Einführung der Mehrwertsteuersenkung, ein eindeutiger Peak bei der Nachfrage zu erkennen. Im weiteren Untersuchungszeitraum jedoch flaute das Interesse in fast allen Kategorien merklich ab. Billiger.de hat dazu die Top 500 nachgefragtesten Produkte in Augenschein genommen, deren Preisverhalten nach der Mehrwertsteuersenkung bereits untersucht wurde. Darunter befindet sich sowohl saisonale Ware wie Grills oder Sommerreifen als auch ganzjährig nachgefragte Produkte aus der Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Konsolen und Handys, aber auch Haushaltsgeräte wie Frontlader und Kaffeevollautomaten.

So habe es bei fast allen Kategorien am 01.07. eine erhöhte Nachfrage gegeben. Die Nutzer interessierten sich offenbar für den Preis ihres Wunschprodukts nach der Mehrwertsteuersenkung. Nach dem 01.07. hingegen nahm das Interesse jedoch bei den meisten Kategorien wieder ab. Auch bei sonst sehr nachgefragten Produkten, wie Fernsehern, Handys oder Konsolen, war ein deutlicher Rückgang festzustellen - bei Fernsehern beispielsweise um 9,62 Prozent. Bei diesen Kategorien habe es wider Erwarten ab dem 01.07. sogar einen Preisanstieg gegeben, der das verminderte Interesse erklären würde.

Nachfrage nach saisonalen Produkten wie Grills sinkt, Frontlader und Kaffeevollautomaten hoch im Kurs

Bei der saisonalen Ware, zu denen Grills und Sommerreifen sowie E-Bikes gehören, zeigte sich eine sehr starke Abnahme der Nachfrage im Vergleich zum Vormonat Juni. Hier ist davon auszugehen, dass die Nutzer zu diesem Zeitpunkt bereits über die genannten Produkte verfügten, weswegen der Preisvorteil durch die Mehrwertsteuersenkung keine Rolle mehr spielte. Ein ganz anderes Bild zeigt sich hingegen im Bereich der Haushaltsgeräte - hier ist das Kaufinteresse im Vergleich zum Vormonat deutlich angestiegen.

Bei Kühl- und Gefrierkombis gab es einen leichten Anstieg um 6,71 Prozent zum Vorzeitraum. Bei den Kaffeevollautomaten schlug die erhöhte Nachfrage mit 15,18 Prozent noch deutlicher zu Buche. Im Bereich Frontlader stieg das Interesse der Nutzer sogar um satte 20,81 Prozent im Vergleich zum Vormonat an. In diesem Segment spielt der Preis offensichtlich eine entscheidende Rolle.

Die schwache Zusatznachfrage ist nur eingeschränkt ein Wunder: Eine Studie von iBusiness hatte herausgefunden, dass die deutschen Onlineshops die Mehrwertsteuersenkung kaum weitergeben   .

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Martin Brahm
    Martin Brahm (Schober Information Group Deutschland GmbH)

    Data Value Management als Basis für die digitale Transformation in Vertrieb und Marketing

    Um die Themen rund um KI bearbeiten zu können, müssen Unternehmen eine gute Vorarbeit leisten: Mit der richtigen Datenstrategie die KI füttern, um richtige Entscheidungen zu treffen, das Thema hybrider Vertrieb zu bearbeiten aber auch Lösungen wie generative KI einsetzen zu können. Für diese Anforderungen hat Schober die Plattform udo entwickelt, eine modulare Lösung, deren Vorteile anhand von Kunden Cases aus Travel, Automotive und Retail B2B vorgestellt wird.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. am 03.12.24, 11:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de