Der Modehändler Bonprix
hat 1000 VerbraucherInnen in Deutschland - davon die Hälfte eigene Kunden - Ende September 2020 online dazu befragt, wie sich ihr Leben, ihr Kaufverhalten und ihre Sortimentsansprüche im Zuge der Corona-Pandemie verändert haben und was sie für die kommenden Monate erwarten. 80 Prozent der Befragten sind Frauen. Die wichtigsten Erkenntnisse: Es findet eine Verschiebung bei der Sortimentsnachfrage statt, der Anteil an Online-Käufen wächst signifikant weiter, und der Konsum ist bewusster geworden.
Konsumentenstimmung eher gedrückt
Die Befragung zeigt, dass sich die Mehrheit der Teilnehmenden von der Corona-Pandemie direkt - persönlich oder wirtschaftlich - betroffen fühlt. Ihre Lebenswelt verändert sich. Die Folge sind Sorgen vor Infektion, langfristigen Wirtschaftseffekten, Ausgangssperren und zukünftigen finanziellen Einschränkungen. Zwar ist die wirtschaftliche Lage bei den meisten Befragten bisher stabil, ein Viertel gibt aber an, finanzielle Einbußen zu haben. Jeder Zweite ging zum Zeitpunkt der Befragung im September von einem zweiten Lockdown aus, ebenfalls jede zweite Person wünscht sich verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
'Cocooning' verändert Sortimentsnachfrage
Das Leben der Befragten zentriert sich derzeit stark auf das eigene Zuhause, den Familien- und Freundeskreis und den Aufenthalt in der Natur. Dies führt zu Verschiebungen in der Sortimentsnachfrage. Der Großteil der Befragten gibt eine weitestgehend stabile Kauffrequenz an. Ein deutlicher Zuwachs zeigt sich bei Kindermode, auch Wäsche und Sportkleidung werden gezielt nachgefragt. Die Käufe von Bademode gehen dagegen zurück. Da viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht wird, gibt über ein Drittel der weiblichen Befragten an, derzeit überwiegend bequeme Kleidungsstücke für zu Hause zu kaufen. In festliche Garderobe und Businesswear wird dagegen weniger investiert. Dieser Trend der "Casualisierung" wird sich vermutlich auch 2021 fortsetzen, so die Prognose von Bonprix.
Bequeme Kleidung steht hoch im Kurs.
Bild: Bonprix
Das gemütliche Zuhause gewinnt an Relevanz, zwei von fünf Befragten ist ihr Zuhause jetzt noch wichtiger als vor der Krise. Etwa jeder Fünfte hat in den vergangenen Monaten dort etwas umgestaltet, genauso viele planen weitere Verschönerungsaktionen.
Mehr Onlinekäufe geplant
Laut Bonprix ist ein signifikanter, pandemiebedingter Online-Shift zu erkennen. Je nach Angebotssegment geben zwischen einem Drittel und knapp der Hälfte der Befragten an, seit Ausbruch der Pandemie mehr online gekauft zu haben. Die größten Zuwächse gibt es im Bereich Kinder- und Damenmode. Die höhere Online-Kaufbereitschaft bleibt auch künftig bestehen.
Kaufverhalten: Bewussterer Konsum, Nachhaltigkeit und Preissensibilität
Finanzielle Unsicherheit, unbekannte wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie und adaptierte Bedürfnisse führen bei den befragten KundInnen zu einem veränderten Kaufverhalten. Über die Hälfte der weiblichen Befragten gibt an, derzeit nur das zu kaufen, was wirklich benötigt wird. Fast ebenso viele sagen aus, dass sie versuchen, bewusster zu konsumieren und Spontankäufe zu vermeiden. Ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit der Produkte werden wichtiger Fokus. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Effekte in den kommenden Monaten weiter verstärken.