Demnach beklagt jede/r Vierte, dass das Führungsverhalten seines oder seiner Vorgesetzten im gerade ablaufenden Jahr schlechter geworden sei. Vor allem berufsunerfahrene und junge Beschäftigte nehmen dies so wahr. Von ihnen geben 34 Prozent an, ihre Führungskraft habe sich in ihrer Führungsarbeit verschlechtert. Branchen, in denen die MitarbeiterInnen das überdurchschnittlich intensiv registrieren sind der Öffentliche Dienst (32 Prozent), die Automobil- (33 Prozent) sowie die Energiebranche (38 Prozent). Leicht verbessert hat sich laut Mitarbeitervotum dagegen das Führungsverhalten in der IT-Branche. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Jobplattform
für die 1.058 Beschäftigte deutschlandweit befragt wurden.
Nachlassendes Führungsverhalten befeuert Wechselwunsch in der Belegschaft
Ein weiteres Pandemie-Jahr mit seinen Auswirkungen auf die Arbeitswelt hat das Verhältnis zwischen Management und Belegschaft belastet. Das zeige die Studie deutlich. Dazu passt: Bei 71 Prozent der Befragten steigt die Wechselbereitschaft, wenn sie mit ihren Vorgesetzten unzufrieden sind. Vor allem Frauen erwägen mit einem Anteil von 75 Prozent in einem solchen Fall vermehrt Konsequenzen.
60 Prozent aller Teilnehmenden gehen sogar noch einen Schritt weiter und schauen sich aktiv nach einem neuen Job um. Bei jungen Beschäftigten liegt der Anteil der dann aktiven Jobsucher sogar bei 72 Prozent.
Angaben auf Karrierewebsites aus Kandidatensicht wenig glaubhaft
Wenn sich unzufriedene MitarbeiterInnen nach neuen beruflichen Herausforderungen umschauen und dabei das Führungsverhalten bei potentiell interessanten Arbeitgebern unter die Lupe nehmen, nutzen sie vielfältige Medien. So lesen 24 Prozent der Jobsucher Arbeitgeberbewertungen auf kununu & Co. Genau die Hälfte zieht persönliche Kontakte aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis heran, um sich ein Bild zu machen. Immerhin 42 Prozent suchen in Stellenanzeigen nach Informationen rund um das Vorgesetztenverhalten in einem neuen Unternehmen. Den dortigen Angaben begegnen sie aber vergleichsweise skeptisch. Denn fast die Hälfte (48 Prozent) halten die Aussagen von Arbeitgebern selbst zur Führungskultur in ihrem Unternehmen, etwa auf Karrierewebsites oder eben in Stellenanzeigen für unglaubwürdig.
Produktivität schrumpft um die Hälfte, wenn Vorgesetzte schludern
Neben unzufriedenen MitarbeiterInnen droht Arbeitgebern bei nachlassendem Führungsverhalten auch eine niedrigere Produktivität. Hintergrund: 30 Prozent der Teilnehmenden verlieren eigenen Aussagen zufolge die Hälfte und mehr ihrer Leistungsfähigkeit, wenn sie mit einer aus ihrer Sicht schlechte Führungskraft zusammenarbeiten. Bei jungen Beschäftigten liegt dieser Anteil sogar bei 45 Prozent.