Vor allem Millennials (24 - 39 Jahre) und die Generation Z (bis 23 Jahre) verlangen nach Tätigkeiten, die von Flexibilität, Selbstverwirklichung und Freiheit geprägt sind. In Zeiten von New Work nehmen moderne Arbeitsformen wie Freelancing und Remote Work weltweit einen immer größeren Stellenwert ein. Aus einer aktuellen Umfrage von YouGov
im Auftrag von Fiverr
geht hervor, dass diese Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt kaum fortgeschritten ist, was unter anderen mit der Arbeitsmentalität der Deutschen begründet werden kann.
Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten: Jeder zweite Deutsche ist unzufrieden
Die Studie zeigt, dass 51 Prozent der Befragten gerne etwas an ihrem aktuellen Job ändern möchten - und das generationenübergreifend (18 - 75+ Jahre). Dabei bleibt die Tendenz beim klassischen Angestelltenverhältnis: 13 Prozent der Befragten wünschen es sich, im Homeoffice zu arbeiten, aber weiterhin fest angestellt zu sein, 11 Prozent sind generell mit ihrem Unternehmen unzufrieden und wollen wechseln und 10 Prozent möchten nicht nur das Unternehmen, sondern gleich die Branche wechseln. Lediglich 5 Prozent der Befragten haben vor, in die Selbstständigkeit zu gehen.
Junge Generation: Radikal und selbstbestimmt
Generation Z und Millennials sind an ihrem Arbeitsplatz am unglücklichsten. Jeweils 60 Prozent möchten an ihrem momentanen Job etwas ändern. Zur Arbeitsform Freelancing teilt sich in Deutschland die Meinung. Die Hälfte aller Befragten kann sich nicht vorstellen, freiberuflich tätig zu sein. Die größte Bereitschaft lässt sich bei jüngeren Teilnehmer ablesen: Sowohl in der Generation Z als auch bei den Millennials ziehen über 40 Prozent in Betracht, einmal als Freelancer zu arbeiten oder sind bereits Freelancer. Hingegen in der anknüpfenden Kohorte, der Generation X (40 - 54 Jahre), winken 51 Prozent dieser Arbeitsform völlig ab.
German Angst: Vorbehalte gegen Freelancing
Warum sich Personen gegen Freelancing entschieden, wurde ebenfalls abgefragt: 34 Prozent haben Angst, nicht genügend Aufträge zu bekommen, 33 Prozent befürchten, zu wenig Rente zu erhalten und 27 Prozent, dass sich ihr Privatleben und Arbeitsleben vermischt. Die Generation Z spricht sich vor allem wegen finanzieller Unsicherheiten gegen Freelancing aus: 50 Prozent haben Angst, durch eine freiberufliche Tätigkeit den Überblick über ihre Finanzen zu verlieren und 45 Prozent argwöhnen, im Alter nicht ausreichend abgesichert zu sein.
Rente: Finanzielle Ängste sind generationenübergreifend
Unabhängig von alternativen Arbeitsformen befürchten knapp 70 Prozent aller Befragten, durch ihren aktuellen Job im Alter nicht genügend finanziell abgesichert zu sein. 44 Prozent können sich vorstellen, im Rentenalter als Freiberufler zu arbeiten. Je älter die Befragten sind, umso mehr nimmt diese Bereitschaft allerdings ab. Die Studienergebnisse zeigen, dass bei der Generation Z 52 Prozent in Betracht ziehen, speziell im Rentenalter zu freelancen. Bei der sogenannten Generation Silent (75 - 91 Jahre) sind es lediglich 33 Prozent.