15.05.2023 - Die Entscheidung, ob und wann der neue KI-Chatbot von Google auch in Deutschland verfügbar sein wird, fällt wohl am 14. Juni, dem Tag der Verabschiedung des AI Acts durch die EU. Bis dahin ist der KI-Chatbot von Google hierzulande nur per VPN erreichbar.
von Christian Gehl
Ganz ohne Warteliste lässt sich seit einigen Tagen Googles neuer KI-Chatbot Bard
ausprobieren - jedenfalls per VPN und für NutzerInnen außerhalb der EU. Fragen können auf Englisch, Japanisch und Koreanisch gestellt werden, 40 weitere Sprachen sollen bald folgen, 180 Länder sind derzeit freigeschaltet. Wann Deutschland und die EU den neuen Google-Dienst nutzen können: kein Wort. Geäußert hat sich Sissie Hsiao
, Vizepräsidentin und Geschäftsführerin Google Assistant und Bard, zur Einführung von Bard auf breiter Ebene. Demnach wurde die KI auf PaLM 2 umgestellt, "ein weitaus leistungsfähigeres großes Sprachmodell", das fortgeschrittene Mathematik- und Argumentations und Codierungsfähigkeiten beinhalte.
Zu Bards Attraktionen gehören außerdem Bilder zu Suchen wie "Welche Museen muss ich in London unbedingt besuchen?". NutzerInnen können aber auch selbst Bilder hochladen und sie zur Unterstützung ihrer Fragen neben den Text stellen. Dazu wurde Google Lens
in Bard integriert. Wer also etwa noch nach einer Bildunterschrift für das jüngste Urlaubsbild sucht - Bard liefert sie innerhalb von Sekunden.
E-Mails lassen sich ab sofort mit Bard schreiben und direkt in Gmail exportieren und auch die Adobe-KI Firefly
wird in Bard integriert. Warum? Hsiao nennt ein Beispiel: "Nehmen wir an, ich plane eine Geburtstagsparty für meinen siebenjährigen Sohn, der Einhörner liebt, und ich möchte ein lustiges Bild für die Einladungen. Alles, was ich tun muss, ist Bard zu fragen: 'Erstelle ein Bild von einem Einhorn und einer Torte auf einer Kinderparty' - und es wird innerhalb von Sekunden ein Bild generiert, wobei die hohen Standards von Adobe für Qualität und ethische Verantwortung eingehalten werden."
Weitere Programme, die in Bard eingebunden werden sollen, stammen von Kayak
, OpenTable
, ZipRecruiter
, Instacart
, Wolfram
und Khan Academy
.
Bleibt die Frage, warum Deutschland und die EU erst einmal von Bard ausgeschlossen wurden: Bard selbst hat auf Anfrage der Tech-Seite Winfuture geantwortet, dass DSGVO-Bedenken daran schuld seien. Möglich, dass auch die skeptische Reaktion vieler EU-Länder auf ChatGPT zu Googles Zurückhaltung beigetragen hat. Am sichersten scheint jedoch, dass der US-Konzern auf die Sitzung des EU-Parlaments am 14. Juni wartet: Dann soll die langerwartete KI-Regulierung (AI Act
) per Gesetz konkretisiert werden.
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