Wie werden Social Intranets eigentlich genutzt und wie interaktiv sind sie wirklich? Eine Frage, die Kommunikationsverantwortliche in Unternehmen tagtäglich umtreibt. Eine quantitative Analyse der Fullservice-Agentur Hirschtec
zeigt das Nutzungsverhalten bei COYO-basierten Social Intranets in dreizehn Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenordnungen.
Zwar besagt die 90-9-1-Regel nach Jakob Nielsen, dass sich 90 Prozent der NutzerInnen in Online Communities oder externen Social Networks passiv verhalten (Lurkers), neun Prozent sich gelegentlich äußern (Contributors) und nur ein Prozent tatsächlich aktiv ist (Superusers). Laut Auswertung ist der Grad der Beteiligung bei firmeninternen Netzwerken, wie z. B. Social Intranets, allerdings eher zwei- bis dreimal höher als bei der 90-9-1-Regel nach Nielsen.
Deutlich höhere Beteiligung in COYO-basierten Social Intranets
Konkret heißt das: Bei einer gewählten Zeitspanne von einer Woche gehören durchschnittlich 80 Prozent der NutzerInnen zur Gruppe der "Lurkers", die (passiv) Inhalte ohne jegliche Interaktion lediglich lesen. 18 Prozent der NutzerInnen von Social Intranets sind "Contributors", die Beiträge im Intranet auch kommentieren, liken oder abonnieren. Zwei Prozent lassen sich der Gruppe "Superusers" zuordnen, die Inhalte komplett neu erstellen bzw. bearbeiten. Auffällig dabei: Betrachtet man das Nutzungsverhalten über einen Zeitraum von einem Monat, so steigt der durchschnittliche Anteil der "Contributors" sogar auf 26 Prozent, der der "Superusers" auf drei Prozent. Die Gruppe der passiven "Lurkers" reduziert sich hingegen auf weniger als drei Viertel der User, nämlich auf 71 Prozent.
Über längere Zeiträume scheint sich für interne Netzwerke daher 90-9-1 eher zu 70-25-5 zu entwickeln. Sprich: Die niedrigschwellige Interaktion (liken, kommentieren) ist deutlich höher als bei externen Netzwerken und auch der Anteil der Inhaltserstellenden ist bei Social Intranets auf eine breitere Basis gestellt.
Positiver Effekt auf digitale Fitness von Organisationen
Allerdings zeigt die Analyse auch, dass es - mit Blick auf das Nutzungsverhalten im Social Intranet - teils große Unterschiede zwischen den 13 untersuchten Unternehmen gibt. Beim gewählten Zeitraum von einer Woche liegt die Spanne bei den "Contributors" zwischen 5,3 Prozent und 33,4 Prozent, bei den "Superusers" zwischen 1,1 Prozent und fünf Prozent. Betrachtet man den Zeitraum von einem Monat, so liegen die Differenzen bei den "Contributors" zwischen 8,6 Prozent und 42,8 Prozent, bei den "Superusers" zwischen 1,4 Prozent und 6,4 Prozent. Damit hat das Unternehmen mit den aktivsten Mitarbeitenden im Social Intranet circa fünfmal so viele "Contributors" und "Superusers" in den eigenen Reihen als das mit den am wenigsten aktiven.
Dieser Effekt könnte durch die Unternehmensgröße, -kultur und auch den Digitalisierungsgrad der Organisation bestimmt werden. Nähere Untersuchungen dazu laufen momentan.