Druck

Wie sich die Druckbranche verändert

25.02.2019 - Der Untergang wurde ihr schon mehrmals prophezeit, doch die deutsche Druckbranche ist mit 21 Milliarden Umsatz pro Jahr weiterhin ein enormer Wirtschaftsfaktor.

von Christina Rose

Die Druckbranche befindet sich seit Jahren in einem Wandlungsprozess. Das belegen die aktuellen Zahlen des Branchenverbands Bundesverband Druck und Medien e. V. (bvdm): Die Zahl der Druckbetriebe ging von rund 12.000 Druckereien im Jahr 2004 um 30 Prozent auf etwa 8.000 im Jahr 2017 zurück, die Beschäftigtenzahlen sanken im gleichen Zeitraum ebenso um etwa ein Drittel auf 133.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vergleichsweise stabil geblieben ist dagegen der Umsatz: Seit mehr als zehn Jahren werden auf dem deutschen Druckmarkt etwa 21 Milliarden Euro jährlich umgesetzt.

Dennoch: Die Branche durchlebt aktuell einen fulminanten, disruptiven Wandel, konstatiert Dr. Michael Fries, CEO der Onlineprinters GmbH. Topseller-Produkte wie Visitenkarten und Flyer werden in Zukunft nahezu ausschließlich online bestellt und von großen Onlinedruckereien hergestellt werden. Doch das heiße nicht, dass lokale Druckereien keine Zukunft haben, im Gegenteil. Der Trend geht laut Fries zur Zusammenarbeit: "Spezialdrucke, lokale Beratungsleistungen und individuelle Services sind die Stärke von klassischen Druckbetrieben. Viele davon kaufen Produkte wie Briefpapier, Plakate und Broschüren von Onlinedruckereien wie unserer ein und arbeiten als Reseller. Gleichzeitig kaufen auch wir bei Spezialanbietern, zum Beispiel Letterpress-Visitenkarten- und Werbeartikel-Herstellern - diesen bietet Diedruckerei.de dann eine Vertriebsplattform."

Fries geht davon aus, dass der Umsatz der Onlinedruckereien in Westeuropa innerhalb der nächsten Jahre weiterhin zweistellig wachsen wird. Aktuell beliefere das Unternehmen eine Million Kunden überwiegend aus dem Businessbereich in mehr als 30 Ländern Europas. Die größtenteils standardisierten Produkte werden im sogenannten Sammeldruckverfahren verarbeitet, was ein niedriges und transparentes Preisniveau garantieren soll. Statt einen Auftrag einzeln herzustellen, kombiniert das E-Commerce-Unternehmen mittels komplexer Algorithmen bis zu 50 Aufträge auf einem Druckbogen, dadurch wird das Papier optimal genutzt und es werden Kosten gespart, was auch der Umwelt zugutekommt.

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