Dem Mittelstand mangelt es an Fachpersonal und digitalem Know-How

02.02.2018 - Für viele Unternehmen sind die Folgen der Digitalisierung immer noch nicht greifbar. Das belegt die aktuelle Konjunkturumfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW).

von Christina Rose

Die Unternehmen seien durchaus aufgeschlossen und investitionsbereit. Es mangele aber an Fachpersonal und Wissen, konstatiert Alexandra Horn, Leiterin des Kompetenzzentrums Mittelstand 4.0 des BVMW. Horn, die am 26. Februar bei der Relaunch Konferenz in Berlin zur Digitalisierung im Mittelstand sprechen wird, empfiehlt Unternehmen daher dringend, in externe Expertise zu investieren.

Die Bereitschaft sich mit Digitalisierungsthemen auseinanderzusetzen, ist bei den mittelständischen Unternehmen nach Beobachtung des BVMW weiter gestiegen. Dabei geht es vor allem darum, konkrete Projekte und Erfolge zu erzielen. Doch genau hier mangelt es vielen Unternehmen immer noch an der notwendigen Kompetenz. "Bisher war es so, dass das Wissen immer in den Unternehmen lag. Neue Mitarbeiter wurden ins Unternehmen geholt und angelernt", so Alexandra Horn. Beim Thema Digitalisierung sieht das ihrer Meinung nach ganz anders aus. Hier fehlt das Fachpersonal: "Das Wissen liegt beim Thema Digitalisierung noch nicht in den Unternehmen."

Das Kompetenzzentrum des BVMW wolle versuchen hier zu helfen. Vorbehalte lassen sich nach Überzeugung von Alexandra Horn nur abbauen, wenn den Unternehmen der konkrete Nutzen aufgezeigt wird. Die öffentliche Diskussion überlagere diesen Ansatz leider: "Bei der Debatte über Industrie 4.0 wird gerne übersehen, dass nur 30 Prozent des deutschen Mittelstands in der Produktion tätig sind, aber 70 Prozent im Dienstleistungsgewerbe." Auch ginge es dabei zu sehr um die großen Konzerne. "Da fühlt sich der Mittelstand abgehängt", konstatiert Horn.

Die Stärke des deutschen Mittelstands liegt in der Nische
Eine Stärke des deutschen Mittelstands sind Nischenprodukte. In einigen Fällen haben sich dabei echte "hidden Champions" entwickelt. Die meisten sitzen in den Regionen. Daher gelte es, dieses regionale Potenzial auszuschöpfen. Es gehe laut Horn um die kleinen Schritte und die kleinen Erfolge. Hier könnten Unternehmen von anderen Unternehmen lernen, die zwar andere Produkte anbieten, aber bereits Prozesse erfolgreich verändert haben ohne das große Ganze verändern zu müssen. Diese Prozesse seien in den meisten Fällen sehr ähnlich, wie sich dann in der Praxis zeige.

Bevor Budgets bereitgestellt werden, gehe es daher vor allem darum, neutrale Instanzen einzuschalten, die beurteilen können, ob der Wert des Unternehmens durch digitale Plattformen gefährdet ist, ausgebaut werden kann oder neu definiert werden muss. Das können neutrale Beratungsunternehmen sein oder ein Chief Digital Officer, der an Bord geholt wird, um entsprechende Insights in das Unternehmen und sein Wettbewerbsumfeld zu erhalten und dann die richtigen Projekte auf den Weg zu bringen. Horns Appell an den Mittelstand : "Das schafft Ihr nicht alleine. Darum: Holt Euch externe Hilfe."

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