14.07.2000 - Die DIMA, der Branchentreff all jener, die im weitesten Sinne mit Dialogmarketing zu tun haben, findet in diesem Jahr erstmals vom 3. bis 5. September im Congress Centrum und den Hallen 3 und 4 der Messe Düsseldorf statt. Mit dem Umzug von Wiesbaden nach Düsseldorf soll nach dem Willen des DIMA-Trägers DDV und des Veranstalters MCO alles größer, moderner und schöner werden. ONEtoONE hat sich in der Branche umgehört, welche Erwartungen an die DIMA gestellt werden.
Für viele Branchenkenner stellt sich die Frage nach einer Teilnahme an der DIMA gar nicht - sie ist selbstverständlich. "Die DIMA ist der Treff und Informationsaustausch der Branche", sagt Gabi Bohn von more sales. Es handele sich um einen "Pflichttermin", meint auch Martin Wider von DetterbeckWider. Nils Ulrich von Drei D in Elmshorn stellt allerdings die Gretchenfrage: "Kann Wiesbaden übertroffen werden?" Was den Charme und die Atmosphäre des Standortes Wiesbaden betrifft, wahrscheinlich nicht. Aber - Düsseldorf bietet unschlagbare Vorteile: Der Kongress wird erweitert und die Ausstellungsfläche verdoppelt. Und da das Dialogmarketing nunmal eine Wachstumsbranche ist, kann man ihren größten Branchentreff schlecht weiterhin in beengten Verhältnissen in der hessischen Provinz stattfinden lassen. Dass die DIMA an Charme verlieren könnte, befürchtet auch Ulfried Fritsche von der Fritsche Werbeagentur, allerdings überwiegt "die Hoffnung, dass die thematische Vielfalt tatsächlich noch zunehmen wird". Der Düsseldorfer Rudolf Jahns von Jahns, Rapp Collins bricht eine Lanze für seine Heimatstadt: "Die DIMA wird größer, internationaler und besser. Die Bühne Messe Düsseldorf ist attraktiver und bietet mehr Möglichkeiten als die Hallen in Wiesbaden. Die Nähe zu Benelux macht die DIMA auch für diese Länder interessant. Und schlussendlich: Düsseldorf ist eine Reise wert." Um den hohen Erwartungen gerecht zu werden, arbeitet die Düsseldorfer MCO derzeit mit Hochdruck. Kein Wunder - wie allen Ausstellern fehlen auch den Veranstaltern durch die Vorverlegung des Termins in diesem Jahr zwei Monate Vorbereitungszeit. Zudem geht die DIMA 2000 mit einem stark erweiterten Angebot an den Start. Entsprechend ist das MCO-Team von vier auf zwölf Mitarbeiter aufgestockt worden, die sich ausschließlich um die DIMA kümmern. Die MCOler haben über hundert Referenten für neun Themenbereiche akquiriert, darunter neben Ministerpräsident Wolfgang Clement folgende Keynote-Speaker: Marketing-Papst Philip Kotler, Wired-Herausgeber Kevin Kelly, Intel-Vizepräsident Robert Eckelmann, European Chief Technology Officer von Sun Microsystems Dr. Helmuth Broda und Marketingprofessor Merlin Stone. Allein Internet-Vordenker Kelly lässt sich seinen Auftritt mit einer satten sechsstelligen Summe entlohnen - die finanzielle Unterstützung der Messe Düsseldorf macht´s möglich. MCO-Chef Achim London sagt: "Diese Ansammlung guter Speaker hat es in Deutschland noch nicht gegeben!" Fortsetzung von Seite 1 Das Gros der Befragten sieht der DIMA in Düsseldorf mit Optimismus entgegen. Ulrich Bergweiler von Scholz & Friends sagt: "Der neue Standort macht neugierig auf eine neue Dimension der Messe und des Kongresses. Es wird wie immer spannend sein zu sehen, wie sich die Unternehmen präsentieren und welche Themen sie zeigen." Und Thomas Huber von White Lion meint: "Wir werden die DIMA besuchen, weil ich sie immer noch für die beste Marketingmesse in Deutschland halte und weil wir dort eventuell neue Trends und Entwicklungen sehen können." Huber erwartet, "dass der Standort Düsseldorf mehr Platz und somit auch mehr Aussteller bringt. Für die Fachbesucher bedeutet das zusätzliche Kontaktmöglichkeiten." Die Vorträge, wie immer in Seminare, Kongress und Workshops gegliedert, sind erstmals in neun Themen aufgeteilt: Promotion/ Events/ Sponsoring Days, Call Center Days, CRM-Days, Direct Sales Days, eDays, Education Days, Non Profit Days, Dialogmarketing Days und Creativity Days. Trotz der Vielfalt trifft der Kongress auf geteilte Meinungen. "Zu teuer und nicht informativ" kommentiert Nils Ulrich. Viele Befragte hatten sich im Juli noch nicht über das Kongress-Programm informiert und wollten daher noch keine Angaben zu einer eventuellen Teilnahme machen. "Das Programm verspricht sehr interessant zu werden", meint hingegen Impiric-Chef Matthias Quadflieg und auch Bergweiler ist überzeugt: "Der Kongress mit den oftmals hochkarätigen Referenten bietet die Möglichkeit, über den Tellerrand zu sehen und Know-how-Transfer zu betreiben." Manfred Dorfer von Dorfer Dialog will den Kongress nur selektiv nutzen: "Ich halte es hier mit Billy Wilder, der junge Drehbuchautoren mit seiner Forderung stresste: ´Stellen Sie sich auf ein Bein und erzählen Sie Ihre Story. Wenn Sie Ihr zweites Bein zuhilfe nehmen müssen, aber noch nicht zum Punkt gekommen sind, ist die Story nichts wert.´ Apropos Bein: Ich befürchte, dass man auch in Düsseldorf bei so manchem Vortrag aufpassen muss, dass einem dieses nicht einschläft." Die Erwartungen an den Kongress sind eher pragmatischer Natur: "Ein, zwei gute Speaker sind immer dabei. Man muss nur in die richtigen Veranstaltungen gehen", so Wider. Die thematische Vielfalt, eigentlich einer der Trümpfe der Kongressmesse, hat auch ihre Schattenseiten. Dirk Freytag, Pressesprecher beim Online-Werbevermarkter Adtech, sagt: "Die DIMA verbindet sehr viele Elemente des Direktmarketing. Wir haben den Eindruck, dass der E-Commerce-Bereich gemessen an seiner Bedeutung für die Zukunft auf der Messe etwas zu kurz kommt." Adtech hat sich deshalb in diesem Jahr für eine Messepräsenz auf der erstmals stattfindenden online-marketing-duesseldorf entschieden, die am 21. und 22. August ebenfalls in Düsseldorf stattfindet und ausschließlich das Thema Online-Werbung behandelt. Aus diesem Grund wird Adtech in diesem Jahr nicht als Aussteller auf der DIMA vertreten sein: "Wir mussten Prioritäten setzen. Unsere Ressourcen reichen bei den europäischen Aufgaben unseres Unternehmens nicht für zwei Messen innerhalb von zehn Tagen in Deutschland", so Freytag. Trotzdem lässt Adtech die DIMA nicht links liegen - zumindest als Besucher werden Adtech-Mitarbeiter vertreten sein. Problematisch ist bekanntlich der neue Termin Anfang September, der in die Ferienzeit Süddeutschlands fällt. Darum sind zum Beispiel langjährige Aussteller wie Stark Druck wegen Betriebsferien nicht dabei. Auch Michael Oßwald von B & O in Stuttgart meint: "Der neue Termin liegt nicht gut. Hinzu kommt, dass der alte Standort für uns wesentlich zentraler und schneller erreichbar war. Fazit - statt mit sieben Besuchern werden wir diesmal nur durch eine Person für einen Tag auf der Messe vertreten sein." Darüber hinaus sei seit der letzten DIMA im November ohnehin nicht so viel Neues passiert, als dass man nun wieder anreisen müsse. Oßwald prognostiziert einen verhaltenen Neuanfang, schließlich brauche die Neuorientierung Zeit. Die Messeaussteller setzen hingegen voll auf die DIMA 2000: Mit der auf über 30.000 Quadratmeter stark erweiterten Ausstellerfläche kann MCO endlich die lange Wiesbadener Warteliste abbauen. 412 Aussteller verzeichneten die Veranstalter Mitte Juli. Insgesamt werden inklusive der 2.000 Kongressteilnehmer rund 14.000 Messebesucher erwartet. Viele Aussteller haben nun die Gelegenheit genutzt und ihre Ausstellungsflächen vergrößert. Auch die Frankfurter Impiric wird erstmals vertreten sein. Impiric-Chef Quadflieg: "Ich verspreche mir eine neue Qualität in der Diskussion um CRM und neue Impulse, wenn es um das zentrale Kundenthema Integrierte Kommunikation geht." Auf der diesjährigen DIMA wird es übrigens neben Einzelpräsenzen erstmals auch einen Gemeinschaftsstand der Agenturen geben. Die meisten Agenturvertreter stehen der Messe ohnehin positiv gegenüber. Walter Plötz von Publicis Dialog sagt: "Ich werde die Messe besuchen, weil ich als Kreativer immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten bin, die meine Arbeit erleichtern. Sei es, dass ein Lettershop neue Personalisierungswege gefunden hat, sei es dass die IT-Branche wieder etwas neues Spektakuläres präsentiert, sei es, dass an einem Messestand mein Lieblingssekt ausgeschenkt wird." Steffi Katzfey von Brüggemann & Freunde fasst die Antworten auf die Frage "DIMA 2000: Top oder Flop?" stellvertretend für viele zusammen: "Mal abwarten. Meine Erwartungen: größer, schneller, weiter. Die neuesten Trends, die neuesten Technologien, viele Gespräche und neue Kontakte - und natürlich viel Spaß bei der Get-together-Party!!!"
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