15.03.1999 - Alle Argumente sprechen für den neuen DIMA-Standort Düsseldorf.
Alle Argumente sprechen für den neuen DIMA-Standort Düsseldorf. Die Stadt am Rhein wird von der eigens einberufenen Strategiekommission des Deutschen Direktmarketing Verbandes als neuer Ort für die Direktmarketing-Messe empfohlen.
Die Kommission hatte sich nicht nur mit dem neuen Kongreßmesse-Konzept "DIMA 2000-plus", sondern auch dezidiert mit vier möglichen Messeorten auseinandergesetzt. "Zu Düsseldorf gibt es keine Alternative", so ein Mitglied der Kommission.
Die Münchner Messe hat erst gar kein Angebot unterbreitet, die Berliner hatten keine passenden Termine mehr frei, und die Frankfurter bieten jene Hallen, in denen auch die Marketing Services stattfindet - also Räumlichkeiten mit "bekanntlich wenig Charme". "Es gibt keinen Standort, der so optimale Bedingungen bietet wie Düsseldorf", so ein Insider.
Überdies erleichtern das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt und die Messe Düsseldorf die Entscheidung durch ein "kleines Incentive": Sie bieten eine Förderung von zwei Millionen Mark in den ersten drei Jahren, wenn Düsseldorf den Zuschlag erhält.
Auch an der nötigen Motivation fehlt es nicht: Messesprecher Ingo Lentz sagt: "Die DIMA ist eine tolle Messe. Wir würden uns sehr freuen und als Messeteam das Beste geben, um der DIMA einen vollen Erfolg zu verschaffen. Wir sind ein hochmotiviertes Team!"
"Die Vorentscheidung ist für Düsseldorf gefallen", begründet DDV-Geschäftsführer Dr. Hasso Herbst, "weil nur dort die räumliche Umsetzung der thematisch breiter angelegten Kongreßmesse möglich ist". Das neue DIMA-Konzept will Messe- und Kongreßbesuchern sowie Ausstellern künftig mehr bieten. Angestrebt sei "mehr Platz für neue Themen im größer angelegten Kongreß und ein breites Informationsangebot für mehr Zielgruppen", so Herbst.
Ein Fokus wird künftig auf den Sparten Telekommunikation und E-Commerce liegen. Schon auf der diesjährigen DIMA, der letzten in Wiesbaden, wird es eigens einen E-Day geben, an dem über den elektronischen Handel in all seinen Facetten diskutiert werden soll. Der Verband der Direktmarketer erhebt den hehren Anspruch auf die "Führerschaft beim Thema E-Commerce in Europa".Generell werden auch mehr europäische Themen auf der DIMA diskutiert, die ab dem Jahr 2000 voraussichtlich schon Anfang September stattfinden wird.
Theorie und Praxis des modernen Direktmarketing werden sich nach dem Willen der Strategiekommission auf der Kongreßmesse künftig stärker ergänzen: Kongreßbesucher der DIMA sollen die präsentierten Themen in Zukunft bei den Ausstellern wiederfinden. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn beides auch eng zusammenliegt. Dazu Ingo Lentz, Sprecher der Messe Düsseldorf: "Wir haben eine erstklassige Anbindung von Kongreßcenter- und Messegelände. Die Messe Düsseldorf ist eine Messe der kurzen Wege." Wohl noch in diesem Jahr wird der Grundstein für einen großen Hotelbau als Bestandteil des Kongreßzentrums gelegt - auch das ein räumlicher Vorteil für die Besucher.
Am 16. April werden die derzeit 821 DDVler auf der Mitgliederversammlung im Berliner HYATT über den neuen Messestandort abstimmen. Es wird wohl kaum zu einer Diskussion kommen, denn auch wenn das Herz vieler Direktmarketer am lauschigen Wiesbaden hängt, ist dort schlankweg kein Platz mehr für die expandierende DM-Messe. Alternativen zu Düsseldorf gibt es also nicht - nur das Ja oder Nein der Mitglieder ist gefordert. Sollte sich die Versammlung wider Erwarten gegen die Stadt des Altbiers entscheiden, gerät der Verband in die Bredouille. Dann nämlich müßte die Suche von neuem gestartet werden.
Auf der Mitgliederversammlung stehen über den künftigen DIMA-Standort hinaus noch wichtige Tagesordnungspunkte an: Es gilt, einen neuen DDV-Präsidenten und - erstmals - fünf Vizepräsidenten zu wählen. Professor Bernd Kracke hat beste Aussichten auf das Präsidentenamt - es gibt (zumindest bis Redaktionsschluß) keinen Gegenkandidaten, zudem hat sich Kracke in den letzten Monaten erfolgreich um die Sympathien der DDVler bemüht. Da haben es die Anwärter auf die Vizepräsidentschaften schon schwerer - zwölf Kandidaten bemühen sich um die fünf ehrenamtlichen Jobs:
Controlling und Geschäftsstelle Kandidat: Horst Friedewald von W+V Werbung und Vertrieb
Distribution (das Ressort beinhaltet u.a. die Zusammenarbeit mit der Deutschen Post, Alternativen Zustellern oder der Deutschen Telekom)
Es kandidieren Horst-Richard Jekel von optimAS und Bodo Mann von DMD Direkt Marketing Dienste
E-Commerce und Neue Medien Kandidatin: Monika Beumers von b.a.s.
Bildung und Forschung Es kandidieren Armin Bastl von heller & partner, Ulrich Brüggemann, Brüggemann & Freunde, Dr. Michael Denninghoff von PhonePartner, Rosemarie Feldt, Feldt Vision´s, Kerstin Plehwe von Spectrum und Wolfgang Wiencke von profiTel
International Networking Es kandidieren Andreas Lehr von Lehr & Brose und Sabine Wimmer von Lettershop Schonard.
Dr. Hasso Herbst freut sich über die rege Beteiligung: "Zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte bewerben sich die Kandidaten selbst und nicht auf Initiative des Vorstandes. Die Bewerber wollen mitarbeiten, wollen aktiv etwas für den Verband tun." 145 von den 821 DDV-Mitgliedern haben mittlerweile eine Funktion im Verband, bilanziert Herbst.
Überhaupt ist es für den Mann, der fast eineinhalb Jahrzehnte die Geschäfte des Verbandes führte, an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Herbst wird am 16. April offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Der bisherige Pressesprecher Holger Albers wird sein Amt dann übernehmen. Auch Friedhelm Lammoth wird das letzte Mal in seiner Eigenschaft als Präsident die Versammlung eröffnen. Bei so viel Abschied wollen natürlich viele dabeisein. Schon jetzt haben sich nach DDV-Auskunft zahlreiche Promis der DM-Szene angemeldet.
Sowohl Herbst als auch Lammoth können zweifelsfrei auf eine positive Verbandszeit zurückblicken - nicht immer ohne Streß und Ärger bis hin zu persönlichen Anfeindungen, aber letztlich sehr erfolgreich. Beide hinterlassen den Verband in bester Ordnung.
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