12.03.1999 - Kontemplation" kann das Motto dieser Dialogmarketer nicht sein, denn rund um den Standort der Münchner HM1 tobt das pralle Leben
Schräg gegenüber liegt der Bahnhof, im Erdgeschoß die Strip-Live-Show, dazwischen jede Menge C & A und der Alpenverein - schöpferische Ruhe gibt´s hier nicht.
Wenn aber Agentur-Chef Uwe Middeke gemeinsam mit seinen Geschäftsführer-Kollegen, Gerald Kottmann und Reinhard Portsch, derzeit nach neuen Räumen sucht, dann nicht, weil ihn der Großstadtlärm stört. Die Dialogmarketer brauchen mehr Platz. Allein seit Jahreswechsel meldete die Agentur drei neue Kunden: Bacardi, Gong Verlag und Immobilien Scout. Die Mitarbeiterzahl ist von 72 im vergangenen Jahr auf nun 85 gestiegen. Die Agentur hat beim Umsatz um rund 20 Prozent zugelegt und dürfte nun bei etwa 15 Millionen Mark Gross Income lie-gen - wenn man die Internet-Seiten der HM1-Mutter BBDO richtig interpretiert. Exakte Zahlen gibt es nämlich nicht, da BBDO, das größten Werbenetwork Deutschlands, meist nur den Gruppenumsatz meldet. Obwohl also das Geschäft gut läuft und kein Grund zur Klage besteht, will das HM1-Führungstrio die Positionierung der Agentur modifizieren. "Weniger Projektarbeit, mehr integrierte Kommunikation" lautet die Devise. Das ist soweit nichts Neues, schließlich wünschen sich das (fast) alle DM-Agenturen.
Während aber anderenorts darüber geklagt wird, daß die Unternehmensberatungen immer größere Stücke aus den Kommunkations-etats für sich beanspruchen, dreht HM1 nun den Spieß um: "Es gibt unter den Unternehmensberatern viele Dünnbrettbohrer. Die Dialogmarketer hingegen kommen immer stärker in diesen Bereich hinein, da sie oft in der Nähe des Vertriebs angesiedelt sind. Deshalb werden wir das Thema Unternehmensberatung ausweiten. Die Beratung soll noch viel ganzheitlicher, viel breiter vonstatten gehen. Auf diesem Gebiet werden wir unsere Führungsmannschaft intensiv trainieren. Wir wollen Beratung von A bis Z bieten. Wir als Dialogmarketer wissen über die Belange des Handels ebenso Bescheid wie über den Direktvertrieb. Wir wissen, welche Mittel man einsetzen muß, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen", erläutert Uwe Middeke.
Das HM1-Team soll künftig keine reinen Umsetzungsarbeiten mehr leisten, sondern im Sinne der integrierten Kommunikation verstärkt Analyse und Strategie bieten. "Wer das künftig nicht mit anbietet, wird bei den bunten Bildchen hängenbleiben", prophezeit Middeke. Potential sieht er vor allem bei Markenartiklern und beim Stationärhandel. Neben der Beratung will HM1 auch die Kreation weiter stärken. Anhand einer Unternehmensbefragung haben die Münchner festgestellt, daß die Kreativität einer Agentur bei den Kunden weit oben in der Wunschliste rangiert.
Middeke meint: "Die Dialogmarketer müssen mal aus ihrer Print-Ecke rauskommen." Neben Investitionen in die Mitarbeiterausbildung wollen die HM1ler in diesem Jahr auch eine sechsstelllige Summe für die Neukundengewinnung ausgeben. Denn das erklärte Ziel lautet: "Wir wollen weiter wachsen!"
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