05.08.2021 - Gute MitarbeiterInnen zu finden, wird schwieriger. Viele Unternehmen gehen daher dazu über, Kandidaten in sozialen Netzwerken anzusprechen. Das Vorgehen ist höchst unterschiedlich. ONEtoONE hat fünf erfolgversprechende Recruiting-Methoden für Social Media unter die Lupe genommen.
von Karsten Zunke
Insbesondere BerufseinsteigerInnen, Kreative und Young Professionals lassen sich gut via Social-Media rekrutieren. Die Ansprache-Möglichkeiten sind vielfältig und der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Für den Erfolg der Bemühungen gibt es kein Universalrezept. Aber es gibt unterschiedliche Methoden, die zum Ziel führen können.
Der Lebensmitteleinzelhändler setzt insbesondere für das Azubi-Marketing auf soziale Netzwerke. Auf Instagram hat sich die HR-Abteilung in diesem Beispiel der Zielgruppe spielerisch mit einem Bilderrätsel genähert. Auf diese Weise wurde erreicht, dass sich SchülerInnen mit den möglichen Ausbildungsberufen bei REWE
auseinandersetzen. Mit Erfolg, wie die Kommentare zeigen.
Beispiel: BROSE
Auch der Automobilzulieferer Brose
nutzt Instagram
für das Azubi- Marketing. In seinen Posts werden ehemalige Azubis und Ausbildungsberufe näher vorgestellt. In diesem Fall müssen die FollowerInnen erraten, welcher Ausbildungsberuf im Video vorgestellt wird.
Wie man dies optimal lösen kann und warum eine Bildunterschrift so wichtig ist, zeigt das Beispiel von Lidl
. Als Eyecatcher wird ein buntes Bild verwendet, das auf ein "süßes Ausbildungsangebot" aufmerksam macht. Wandert dann der Blick zur Bildunterschrift, fackeln die Lidl-Recruiter nicht lange und kommunizieren die Gehaltsmöglichkeiten, inklusive Weihnachts- und Urlaubsgeld bei einer Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel. Allesamt schlagkräftige Argumente. Für weitere Informationen wird auf einen Link in der Bio verwiesen.
Beispiel: DRK Schwesternschaft Marburg
Dass eine Stellenanzeige nicht langweilig sein muss, zeigte Anfang des Jahres auch das DRK
. Auf sehr kreative Weise wurde für eine Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz geworben - mit OP-Personal im Hintergrund und dem mutigen Spruch: "Magst du offene Menschen? Dann bist du bei uns richtig! Mit dieser Aussage bewies die DRK Schwesternschaft viel Humor. So viel, dass die Anzeige in den sozialen Medien viral ging, sogar die Bildzeitung berichtete darüber. Als Kontaktmöglichkeit wurde ein OR-Code abgebildet. Wer ihn scannte, kam direkt zum Online- Bewerbungsformular. Kreative Idee, hohe Aufmerksamkeit.
Ende Mai startete der Lebensmittel-Discounter Penny
eine umfassende Arbeitgeberkampagne in Print, Online, Social Media und am Point-of-Sale. Ein Online-Film auf Youtube
stellte die Vorzüge des Arbeitgebers sowie das Vertrauen und die Wertschätzung in den Fokus. In ergänzenden Film-Versionen wurde die Kampagnenbotschaft "Du kannst" speziell auf verschiedene Job-Positionen bei Penny zielgruppenspezifisch aufgeladen - von MarktmitarbeiterInnen über Logistiker bis zu MitarbeiterInnen in der Zentrale.
Beispiel Volkswagen
Die Personalmarketing-Kampagne #HelloPossible 2.0 von Volkswagen
wendete sich kürzlich gezielt an potenzielle KandidatInnen in den Zukunftsbereichen IT, Digitalisierung und Elektrifizierung. In diesen Bereichen hat VW derzeit den größten Bedarf an hochqualifizierten ExpertInnen. Entsprechend wurden drei Kampagnen- Videos produziert, die auch auf Youtube verfügbar sind.
In Hessen wirbt die Polizei
auf Facebook
, Youtube und Instagram um neuen Nachwuchs. Egal ob Einblicke in den Studienalltag, Reitausbildung, Drohneneinsatz oder Bilder vom Streifenwagen-Fahrsicherheitstraining: Potenzielle KandidatInnen sind hier mittendrin.
Beispiel Edeka
Die Storyteller bei Edeka
sind die Auszubildenden. In einem Casting werden alljährlich neue Kandidaten ausgewählt und in einem Workshop für Smartphone-Fotografie und Storytelling fit gemacht. Als Azubi-Botschafter geben sie dann auf Instagram, Facebook, TikTok
und Youtube authentische Einblicke in ihren Ausbildungsalltag.
Die Nürnberger Versicherung
- im Januar vom Top Employers Institute als "Top Employer 2021" ausgezeichnet - nutzt unter anderem Instagram und Facebook, um Interessenten kontinuierlich über Jobs und Events zu informieren. In regelmäßigen Posts werden MitarbeiterInnen und Arbeitsmodelle vorgestellt und Nachhaltigkeitsaspekte angesprochen. In den Storys werden diese Themen vertieft.
Beispiel: ACO
Hämmernde Bässe, harte Schnitte, verwackelte Kamera: Neben Instagram ist das Industrieunternehmen ACO
in Sachen Azubi- Recruiting seit kurzem auch auf TikTok aktiv. Hier kann sich das Social-Media-Team kreativ ausleben und über Ausbildungsberufe, Arbeitsalltag und Teamerlebnisse berichten. TikTok-typisch in kurzen Videospots, die mit mitreißender Musik unterlegt sind.
Weiteren Themenschwerpunkten, wie beispielsweise Checkout-Marketing oder Dialog des Monats gibt es hier
für Sie als E-Paper, Ausgabe 07-08/2021 zu lesen.
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