Arbeiten in Corona-Zeiten

Studie: Unternehmen wollen Homeoffice intensiver nutzen

06.08.2020 - Etliche Unternehmen in Deutschland wollen nach der Coronakrise laut einer ZEW-Studie am Homeoffice festhalten - auch in der Industrie.

von Frauke Schobelt

Wie aus der Auswertung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)   hervorgeht, haben vor der Pandemie im verarbeitenden Gewerbe (Maschinenbau, Chemieindustrie, Autoindustrie, etc.) nur in jeder vierten Firma Beschäftigte regelmäßig von zu Hause gearbeitet. Nun seien es fast 50 Prozent. Für die Zeit nach der Krise planen demnach etwa 37 Prozent der Unternehmen, Homeoffice einzusetzen. Das ZEW befragte 1765 Firmen, 775 aus dem verarbeitenden Gewerbe, 990 aus der Informationswirtschaft.

"Aufgrund der neuen Erfahrungen und Erkenntnisse planen viele Unternehmen, Homeoffice auch nach der Krise intensiver zu nutzen als vor dem Beginn der Corona-Pandemie", sagte Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Digitale Ökonomie. Noch stärker als in der Industrie seien die Veränderungen in der Informationswirtschaft spürbar. "Schon vor der Krise setzte etwa jedes zweite Unternehmen in der Informationswirtschaft Homeoffice ein, da sich hier deutlich mehr Tätigkeiten für das ortsflexible Arbeiten eignen", erläuterte Erdsiek. Fast zwei Drittel der Firmen planten nun, auch nach der Krise Homeoffice zu nutzen.



Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch in der Informationswirtschaft sind es vor allem größere Unternehmen ab 100 Beschäftigten, die mit einer dauerhaften Ausweitung der Heimarbeit rechnen (56 und 75 Prozent). Insgesamt gab etwa jedes dritte Unternehmen an, kurzfristig in neue Technologie investiert zu haben, um Homeoffice in der Krise zu nutzen.

Eine exklusive Auswertung von iBusiness   kommt dagegen zu dem Schluss, das in der Post-Corona-Ära das Arbeiten im Büro wieder die neue Normalität wird. Dem dauerhaften Homeoffice-Einsatz stehen Defizite in der Infrastruktur und die Grenzen der Belastbarkeit im Weg.

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