09.06.2020 - Schub für digitale Weiterbildung: Rund ein Drittel der deutschen Unternehmen setzen seit Beginn der Coronakrise geplante Präsenzseminare teilweise oder sogar vollständig in digitaler Form fort.
von Frauke Schobelt
Trotz Ausnahmezustand konnte knapp die Hälfte der deutschen Unternehmen ihre Weiterbildungsaktivitäten aufrechterhalten. 12 Prozent weiteten ihr Angebot sogar aus. Dies zeigt eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA)
am Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
zum Stand der Weiterbildung während der Corona-Pandemie. War die Einstellung von Unternehmen zum Einsatz von digitalen Lernmethoden in den letzten Jahren noch eher verhalten, wandelte seit Beginn der Krise fast ein Drittel der Betriebe bereits geplante Präsenzveranstaltungen in digitale Weiterbildungsformate um.
36 Prozent der Unternehmen bauten die Nutzung digitaler Lernangebote aus. Selbst jeder zehnte Betrieb, der seine Weiterbildung insgesamt heruntergefahren hat, setzte in der aktuellen Situation auf den vermehrten Einsatz von digitalen Formaten. "Die Corona-Pandemie hat der Nutzung digitaler Lernangebote einen deutlichen Schub gegeben. Ihnen wird sicherlich auch nach Lockerung der Kontaktbeschränkungen ein höherer Stellenwert im Rahmen der Weiterbildung zukommen als noch vor der Pandemie. Die Krise trägt somit zur Beschleunigung der Digitalisierung im Rahmen der Weiterbildung bei", erklärt Regina Flake
, Senior Economist am KOFA.
Unternehmen, deren Mitarbeiter sich in Kurzarbeit befinden, haben ebenfalls Möglichkeiten zur Weiterbildung geschaffen: Rund 15,7 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Zeit der Kurzarbeit für die Weiterbildung ihrer Teams nutzen, weitere 13,5 Prozent haben dies geplant. 26 Prozent der Unternehmen sind von den Auswirkungen der Coronakrise jedoch so stark betroffen, dass sie die Weiterbildung ihrer Teams einschränken mussten.
Um Weiterbildung noch intensiver nutzen zu können, wünschen sich rund 47 Prozent der Unternehmen eine Ausweitung der finanziellen Förderung und eine bessere technische Ausstattung der Mitarbeiter. Den Wunsch nach mehr Informationen zu E-Learning äußerten knapp 40 Prozent der Befragten, um die digitale Weiterbildung noch stärker ausbauen zu können.
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