Bild: obs/B2X Care Solutions/oneinchpunch
Darüber gibt der "Millennials Report 2024" des Jobs-Netzwerks XING
Aufschluss. Hierfür befragte das Marktforschungsunternehmen?Appinio im März 2024 in Deutschland insgesamt 1.000 Berufstätige in Voll- oder Teilzeit im Alter zwischen 18 und 65 Jahren im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage.
Auf die Balance kommt es an
Für die Mehrheit der Generation Y bedeutet die sogenannte "Work-Life-Balance" vor allem, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit (59 Prozent) zu haben. Jeder zweite Beschäftigte (50 Prozent) dieser Generation verbindet damit ausreichend Zeit für Familie und Freunde. Familienzeit ist dabei vor allem Frauen (55 Prozent) deutlich wichtiger als männlichen Beschäftigten (45 Prozent). Aber auch eine Flexibilität bei der Arbeitszeitengestaltung (43 Prozent) ist für Millennials entscheidend, wenn es um ihr Verständnis von Work-Life-Balance geht - auch auf die zeitliche Flexibilität legen Frauen (46 Prozent) im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen nochmals mehr Wert (41 Prozent).
Zwar gibt mehr als die Hälfte der Millennials (54 Prozent) an, mit ihrer aktuellen Work-Life-Balance (sehr) zufrieden zu sein, dennoch sagt mehr als jeder siebte Befragte (15 Prozent), dass er "eher" bzw. sogar "sehr unzufrieden" mit der aktuellen Belastung im Job sei. Schuld daran ist für rund 71 Prozent in der Gruppe der Unzufriedenen ein fehlendes ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Im Generationenvergleich unzufriedener mit ihrer aktuellen Work-Life-Balance ist nur die GenZ (21 Prozent).
Generation zwischen Kindern und Karriere
Für rund 85 Prozent der Millennials ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (sehr) wichtig. Bei Frauen (89 Prozent) fällt dieser Wert höher aus als bei Männern (81 Prozent). Die Realität scheint für jeden Fünften der Generation Y eine andere zu sein: So stimmen 20 Prozent der Aussage eher bis gar nicht zu, dass ihr Arbeitgeber sie bei der Vereinbarkeit unterstütze. Nur die Generation X ist in diesen Punkt mit dem Arbeitgeber noch unzufriedener (vgl. 25 Prozent).
Fehlendes Engagement von Arbeitgebern verstärkt Unzufriedenheit
Im Generationenvergleich fordert insbesondere die Generation Y (27 Prozent) eine Unterstützung für mehr Work-Life-Balance bei ihrem Arbeitgeber verstärkt ein (vgl. GenZ: 19 Prozent, Babyboomer: 23 Prozent). Dennoch scheint die Generation Y mit dem Ergebnis dieser Bemühungen weitestgehend unzufrieden zu sein, insbesondere Frauen sind hier nochmals kritischer als ihre männlichen Kollegen: So sagen 21 Prozent der Frauen, dass ihr Arbeitgeber sie nicht zum Ausgleich von Arbeit und Freizeit ermutige (vgl. Männer: 9 Prozent).
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Frage danach, ob der Arbeitgeber eine Überlastung von Mitarbeitern vermeide, 14 Prozent der Frauen stimmen dieser nicht zu (vgl. Männer: 10 Prozent). Die Frage, ob der Arbeitgeber ein offenes Ohr für die Wünsche von Mitarbeitern habe, beantworten ebenfalls 14 Prozent der Frauen mit Nein (vgl. Männer: 6 Prozent).
Die Millennials im Schatten der Generation Z
Dass auch Millennials durchaus selbstbewusst am Arbeitsmarkt auftreten, zeigt sich bei der Frage, ob ihnen die eigenen Interessen wichtiger sind als die des Unternehmens und der Kollegen. Jeder zweite Beschäftigte der GenY (50 Prozent) stimmt dieser Aussage zu, dabei sind Frauen (52 Prozent) tendenziell noch etwas selbstbewusster (vgl. Männer: 48 Prozent).
Allerdings fühlt sich mehr als ein Drittel der Generation Y (34 Prozent) gegenüber jüngeren Kollegen benachteiligt. 41 Prozent der Millennials finden zudem die Forderungen jüngerer Arbeitnehmer überzogen, und mehr als jeder zweite GenYler (57 Prozent) ist davon überzeugt, dass jüngeren Beschäftigten die Freizeit wichtiger ist als ihre Karriere.
Dabei eint Millennials und Generation Z ihr Blick auf ältere Arbeitnehmer: Rund die Hälfte der GenY und der GenZ (48 Prozent) finden, dass sich ältere Kollegen zu schnell hinsichtlich ihrer Forderungen zufriedengeben, nicht genügend Vorteile für sich einfordern (46 Prozent) oder nicht genügend für ihre Forderungen beim Arbeitgeber einstehen (43 Prozent).