Die im BrandZ-Ranking
der weltweit 100 wertvollsten Marken gelisteten Unternehmen haben ihren Gesamtmarkenwert trotz der Auswirkungen von COVID-19 um 5,9 Prozent und 277 Mrd. USD steigern können. Damit zeigen sie sich widerstandsfähiger und weniger volatil als während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Das Portfolio der Top 100 entwickelte sich besser als der Markt - einschließlich der Aktienindizes S&P 500 und MSCI World. Um die Auswirkungen von COVID-19 auf die Wertentwicklung in das Ranking einfließen zu lassen, nutzt die Studie Daten, die die Aktienkursentwicklung ab April 2020 abbilden. Vor Ausbruch der Pandemie lag das Wachstum der Top 100 noch bei neun Prozent.
Ein Viertel der weltweit wertvollsten Marken stammt mittlerweile aus Asien - davon 17 aus China. Alibaba (152,5 Mrd. USD, +16 Prozent) ist die wertvollste chinesische Marke auf Platz sechs, gefolgt vom Internet-Giganten Tencent (151 Mrd. USD, +15 Prozent) auf Platz sieben der wertvollsten Marken der Welt. Auch der höchste Neueinsteiger in die Top 100 kommt aus China. Das Videoportal und soziale Netzwerk TikTok steigt auf Platz 79 ein - mit einem Markenwert von 16,9 Mrd. USD.
Deutsche Marken unter Druck
Wie im Vorjahr sind acht deutsche Vertreter unter den 100 wertvollsten Marken der Welt platziert. Der Softwarekonzern SAP verzeichnet zwar kein Wachstum und büßt gegenüber 2019 einen Platz ein (Platz 17, 57,6 Mrd. USD), bleibt jedoch die wertvollste deutsche und europäische Marke. Die Deutsche Telekom (Rang 32, 37,3 Mrd. USD), die Automobilhersteller Mercedes-Benz (Patz 56, 21,4 Mrd. USD) und BMW (Platz 61, 20,5 Mrd. USD) sowie DHL (Platz 93, 14,5 Mrd. USD) und Siemens (Platz 94, 14,0 Mrd. USD) verlieren ebenfalls an Markenwert. Zu den Gewinnern zählen hingegen der Discounter Aldi (Platz 84, 15,9 Mrd. USD), der um acht Prozent zulegt, sowie Adidas (Rang 92, 14,8 Mrd. USD). Der Sportartikelhersteller steigert den Markenwert im Vorjahresvergleich um elf Prozent.
Zentrale Erkenntnisse aus der BrandZ-Studie 2020
Angetrieben von den großen E-Commerce-Unternehmen verzeichnet der Einzelhandel mit einer branchenübergreifenden Steigerung des Markenwerts um 21 Prozent das stärkste Wachstum. Mehr als die Hälfte der Marken im Bereich Medien und Unterhaltung finden sich unter den Top 20 der wachstumsstärksten Marken: Netflix verbesserte sich um acht Plätze auf Rang 26 (45,9 Mrd. USD, +34 Prozent), Instagram um 15 Plätze auf Rang 29 (41,5 Mrd. USD, +47 Prozent), LinkedIn auf Rang 43 (29,9 Mrd. USD, +31 Prozent) und Xbox um 22 Plätze auf Rang 65 (19,6 Mrd. USD, +18 Prozent).
Die E-Commerce-Riesen Amazon, Alibaba und JD (Rang 52, 25,5 Mrd. USD, +24 Prozent) demonstrierten in schwierigen Zeiten ihre Innovationskraft und Agilität. Das trifft allerdings auch auf traditionelle Einzelhändler wie Walmart (Rang 27, 45,8 Mrd. USD, +24 Prozent) zu, der seine Leistungen im E-Commerce-Bereich erfolgreich ausgebaut hat.
Viele Marken, insbesondere im Bereich Gesundheit und Wellness, haben neuartige und kreative Wege gefunden, mit den Verbrauchern in Kontakt zu treten, um deren Vertrauen zu gewinnen oder zu stärken. Die Freizeitsportmarke Lululemon (9,7 Mrd. USD, +40 Prozent) zählt aus diesem Segment zu den wachstumsstärksten Aufsteigern. Beflügelt wurde das Wachstum, da das Unternehmen seinen Schwerpunkt von Yoga-inspirierter Kleidung auf für die Arbeit geeignete Kleidung verlagert hat und nun auch Online-Yoga-Kurse für zu Hause anbietet.