Arbeitsmarkt

Wie Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken können

03.04.2023 - Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen vor große Herausforderungen: Stellen bleiben unbesetzt, ein Großteil des bestehenden Personals ist dadurch überfordert und unzufrieden. Welche Maßnahmen Handelsunternehmen gegen den Fachkräftemangel ergreifen können, zeigt eine Studie.

von Susan Rönisch

Fachkräftemangel stellt den Handel vor große Herausforderungen, insbesondere digitale Talente werden händeringend gesucht. Unbesetzte Stellen führen aber nicht nur auf Unternehmensseite zu Problemen, auch bei den MitarbeiterInnen sind die Folgen spürbar. Je vier von zehn befragten digitalen Talenten geben an, dass sie durch den Fachkräftemangel flexibel andere Aufgaben übernehmen müssen (44 Prozent), mehr Überstunden machen (42 Prozent) und sich neue Kompetenzen aneignen (42 Prozent).

Als Ausweg aus der anhaltenden Überforderung und Unzufriedenheit ziehen es 61 Prozent der Gen Z[ sogar in Betracht, die Branche zu wechseln. In der Gen Y denken 44 Prozent über einen Jobwechsel nach. Dies verdeutlicht den akuten Handlungsbedarf für Unternehmen im Handelsumfeld, um digitale Talente zu gewinnen und zu binden. Das zeigen die Ergebnisse der ECC Club Studie Hire me if you can - Mitarbeitende erfolgreich werben, halten und binden!   .

Erfolgreiche Personalsuche durch Social Media und schnelle Bewerbungsprozesse

Jeder zweite junge Mensch mit digitalen Kompetenzen bestätigt die Relevanz von Social-Media-Plattformen bei der Jobsuche. Die Mehrheit der Händler und Hersteller erkennt das Potenzial und nutzt bereits verschiedene Kanäle zur Personalsuche. Doch während die Unternehmen stärker auf die beruflichen Netzwerke Xing   (60 Prozent) und LinkedIn   (55 Prozent) setzen, präferiert die Gen Z Instagram   (67 Prozent) und TikTok   (40 Prozent).

Läuft der Bewerbungsprozess einmal, ist Schnelligkeit gefragt: Knapp zwei Drittel der jungen Talente wünschen sich eine persönliche Rückmeldung innerhalb von maximal einer Woche nach Eingang der Bewerbung. Um diesen Anforderungen nachzukommen, helfen unter anderem schnelle Entscheidungswege und standardisierte Prozesse auf Unternehmensseite. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann nützlich sein: Rund die Hälfte der Händler und Hersteller gibt an, dass durch den Einsatz von KI eine automatisierte Suche, automatisierte Bewertungen und eine Prognose zur Eignung der BewerberInnen mittels Datenanalyse sichergestellt werden können.

Benefits für Mitarbeitende: Homeoffice, Workation und Co.

Ebenfalls elementar zur Gewinnung neuer MitarbeiterInnen sind flexible Arbeitsmodelle, die während der Coronapandemie für viele (junge) ArbeitnehmerInnen zum Muss geworden sind. Neben der Option auf Homeoffice wünschen sich drei Viertel der Gen Z die Möglichkeit aus dem Ausland zu arbeiten. Wichtigste Stellschraube zur Mitarbeiterbindung bleibt aber für 84 Prozent der Befragten das Gehalt. Auch der Wunsch, mitzuwirken und in Entscheidungen einbezogen zu werden, gewinnt an Relevanz.

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