Bild: Midjourney/Sebastian Halm
73 Prozent der KonsumentInnen empfinden Marktplätze als einfachen und bequemen Anlaufpunkt für Onlinekäufe. In der Praxis bedeutet das in der Regel: Amazon
. Der amerikanische Marktplatzriese ist für viele die erste Anlaufstelle, weit vor anderen etablierten Marktplätzen (Ebay
, Zalando
und Co.), lokalen Marktplätzen oder neuen Anbietern mit Ware aus Asien wie Wish
, Temu
oder AliExpress
. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue 'Trend Check Handel Vol. 8' des ECC KÖLN
, der neben der aktuellen Konsumeinstellung bzw. -zurückhaltung den Status quo des Online-Marktplatzgeschäftes in Deutschland untersucht.
Amazon dient mittlerweile sogar jedem/jeder dritten KundIn als Infoquelle vor einem Kauf im Ladengeschäft.
Grafik: ECC Handel
Amazons Marktmacht reicht in den stationären Handel rein
Bevor ein Produkt gekauft wird, holen KosumentInnen verschiedenste Informationen ein. Und egal, ob schlussendlich im Geschäft oder online gekauft wird: Amazon ist vor einem Kauf die Informationsquelle Nummer Eins. Rund einem Drittel aller stationären Käufe geht eine Informationssuche auf Amazon voraus. Bei Onlinekäufen ist es sogar jeder zweite Kauf, bei dem sich vorab gezielt auf Amazon informiert wird.
Jeder Fünfte würde weniger konsumieren, gäbe es kein Amazon.de
Grafik: ECC Handel
Amazon beflügelt Konsumstimmung
Wäre Amazon als Kaufkanal nicht mehr verfügbar, würden 20 Prozent der KonsumentInnen in der Folge weniger kaufen. 2019 war dieser Wert mit 10 Prozent gerade erst zweistellig. Umso mehr profitierten vor vier Jahren von einem hypothetischen Wegfall von Amazon andere Onlineshops: 61 Prozent gaben damals an, alternativ woanders im Netz kaufen zu wollen, heute ist es noch jedeR Zweite (55 Prozent). Den Wechsel in den stationären Handel würde ein Viertel (26 Prozent) der Befragten als Alternative zu Amazon erwägen, auch dieser Wert fiel leicht im Vergleich zu 2019 (29 Prozent).
Jeder kennt Amazon und beinahe zwei von drei NutzerInnen kaufen dort regelmäßig ein
Grafik: ECC Handel
Keine Konkurrenz von Wish, Temu und Co.
Sind neue Marktplätze mit günstiger Ware aus Asien die Zukunft? Nein. Anbieter wie Wish,
Shein
oder Temu stellen (noch) keine Konkurrenz für Amazon dar. Auch wenn die Nutzerzahlen steigen, überwiegt noch die Skepsis: 41 Prozent der KonsumentInnen geben an, niemals bei Marktplätzen mit günstigen Waren aus Asien einkaufen zu wollen. Die beliebtesten Online-Marktplätze bleiben die bekannten Namen Amazon, eBay und Otto. Aber: Der neue Player Temu ist mit seinem Gamification-Ansatz erfolgreich und hat bei der regelmäßigen, monatlichen Bestellung bereits eBay und
Otto
überholt.