14.08.2020 - Jedes zweite Unternehmen will einer Studie zufolge durch Cloud Computing neue Technologien und Produktneuheiten voranbringen. Viele setzen dabei verstärkt auf die Expertise großer US-Techfirmen. Deutsche Cloud-Anbieter sollten deshalb nicht nur das Sicherheitsbedürfnis ihrer Kunden bedienen.
von Frauke Schobelt
Jedes zweite Unternehmen in Deutschland sucht verstärkt CloudComputing-Lösungen, um etwa in Kombination mit Künstlicher Intelligenz (KI) Innovationen voranzubringen. 44 Prozent wollen dagegen durch Cloud-Technologie vor allem IT-Kosten einsparen. Das sind Ergebnisse der Studie 'Potenzialanalyse Cloud in Europa' von der Technologieberatung Sopra Steria
und dem F.A.Z.-Institut
. 204 Entscheiderinnen und Entscheider sowie Führungskräfte aus verschiedenen Branchen wurden im Mai und Juni 2020 gefragt, welche Cloud-Lösungen sie nutzen, welche Vorteile und Hindernisse sie sehen und wie sie zur europäischen Cloud-Initiative Gaia-X stehen.
69 Prozent der Unternehmer setzen auf Cloud Computing, weil sie damit die IT-Infrastruktur je nach Auftragslage und Auslastung - und damit effizienter - nutzen können. Jedoch sei ein strategisches Umdenken in den Chefetagen erkennbar, so die Studienautoren. "Entscheider suchen sich verstärkt Partner und Dienstleister, mit denen sie nicht nur profitabler, sondern auch innovativer werden - auch beim Thema Cloud Computing", sagt Oliver Reckermann
, Head of Next Banking bei Sopra Steria.
Damit wachse der Bedarf an Cloud-Diensten, die mehr als eine sichere IT-Infrastruktur bieten. So verlieren Unternehmen ihre Scheu vor Großaufträgen an große US-Firmen - selbst im stark regulierten Finanzsektor. Die Deutsche Bank
hat sich etwa für Google
als Cloud-Partner entschieden, um von der KI-Expertise des US-Konzerns zu profitieren. Das Institut will unter anderem seine Analyse- und Prognosefähigkeit steigern, für die eigene Banksteuerung, aber auch als Angebot für Kunden.
Auch die Finanz Informatik Technologie Service
und ihre Mutter Finanz Informatik, IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe
, kooperiert mit Google. Partnerschaften mit Amazon
und Microsoft
sollen folgen. Ziel ist es, angeschlossenen Instituten die Nutzung von Public-Cloud-Diensten zu ermöglichen. Zur Festlegung der vertraglichen Feinheiten beim Datenschutz und bei der Bankenregulierung dieser Deals sind große Spezial-Rechtsanwaltskanzleien beteiligt.
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