Online-Handel

Halbjahresbilanz: ECommerce-Umsätze um 11,3 Prozent gestiegen

16.07.2019 - Die Umsätze im Online-Handel sind im 1. Halbjahr 2019 um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr gestiegen. "Fast moving consumer goods", wie Lebensmittel oder Drogerie-Waren, wachsen am Stärksten.

von Christina Rose

Im Zeitraum April bis Juni 2019 gaben die Verbraucher im Online-Handel 2019 laut aktuellen Zahlen der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh)   17.363 Millionen Euro (jeweils inkl. USt.) aus. Der Vorjahreswert betrug 15.600 Millionen Euro. Im 2. Quartal 2019 kauften die deutschen Verbraucher Waren im gesamten Interaktiven Handel (Online- und klassischer Versandhandel) für 17.964 Millionen Euro (2. Q. 2018: 16.369 Millionen Euro). Der Online-Handel hat somit einen Anteil von 96,7 Prozent am Gesamtumsatz des Interaktiven Handels. Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen etc. verzeichnen einen Umsatz von 4.810 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2018: 4.608 Millionen Euro) und damit ein Plus von 4,4 Prozent.

Warengruppen-Cluster "Täglicher Bedarf" (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf)
"Täglicher Bedarf" ist im Online-Handel nicht mehr wegzudenken. Das Gesamtvolumen des Warengruppen-Cluster stieg daher auch um insgesamt 14,2 Prozent mit einem Gesamtumsatz von 1.249 Millionen Euro (2. Q. 2018: 1.094 Millionen Euro). Die große Akzeptanz Lebensmittel online zu bestellen, bescherte dem 2. Quartal 2019 einen Online-Umsatz von 407 Millionen Euro (2. Q. 2018: 346 Millionen Euro) und stieg um 17,9 Prozent.

Warengruppen-Cluster "Einrichtung" (Möbel/Lampen/Deko, Haus- /Heimtextilien, Haushaltswaren/-geräte)
In der Kategorie Möbel, Lampen und Dekoration zeigte sich nachhaltig hohes Wachstumspotential. Hier stieg der Online-Umsatz im 2. Quartal 2019 um 14,4 Prozent auf 1.241 Millionen Euro (2. Q. 2018: 1.084 Millionen Euro).

Warengruppen-Cluster "Freizeit" (DIY/Blumen, Spielwaren, Auto/Motorrad/Zubehör, Hobby/Freizeitartikel)
Der gesamte Online-Umsatz des Warengruppen-Clusters stieg im 2. Quartal 2019 auf 2.209 Millionen Euro (2. Q. 2018: 1.979 Millionen Euro ) um 11,6 Prozent. Der Bereich DIY und Blumen bescherte dem 2. Quartal 2019 einen Online-Umsatz von 720 Millionen Euro (2. Q. 2018: 632 Millionen Euro) und einen Anstieg um 14,0 Prozent. Hobby und Freizeitartikel stiegen im 2. Quartal 2019 um 12,3 Prozent auf 745 Millionen Euro (2. Q. 2018: 664 Millionen Euro).

Warengruppen-Cluster "Bekleidung inkl. Schuhe"
Der Mode-Onlinehandel hat sich von der Schwäche im stationären Handel im ersten Halbjahr deutlich abkoppeln können. In der Kategorie Bekleidung verzeichnet die Branche ein Wachstum von 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der entsprechende Umsatz erhöhte sich auf 3.206 Millionen Euro (2. Q. 2018: 2.818 Millionen Euro). Im 2. Quartal 2019 lag das Wachstum für den Bereich Schuhe bei 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erwirtschaftete einen Online-Umsatz von 1.015 Millionen Euro (2. Q. 2018: 926 Millionen Euro).

Warengruppen-Cluster "Unterhaltung" (Bücher/Ebooks/Hörbücher, Computer/Zubehör/Spiele/Software inkl. Downloads, Elektronikartikel/Telekommunikation)
Die Warengruppe Computer, Zubehör und Spiele verzeichnete im 2. Quartal 2019 Umsätze von 1.526 Millionen Euro (2. Q. 2018: 1.376 Millionen Euro) und stieg um 10,9 Prozent. Der Bereich Elektronikartikel und Telekommunikation wuchs online um 10,3 Prozent und verzeichnete einen Umsatz von 3.359 Millionen Euro (2. Q. 2018: 3.044 Millionen Euro). Die Online-Umsätze bei Büchern und E-Books stiegen um 6,3 Prozent und lagen bei 917 Millionen Euro (2. Q. 2018: 863 Millionen Euro).

Online-Marktplätze mit über 8 Milliarden Euro Quartalsumsatz im E-Commerce
Im 2. Quartal zogen die Multichannel-Versender zwar weiterhin gegenüber den Online-Marktplätzen nach, aber in absoluten Zahlen kaufen die Deutschen immer mehr bei Letzteren online ein. Die Kategorie "Multichannel" mit ECommerce-Anbietern aus dem stationären Einzelhandel und Katalog-Versandhandel wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 11,0 Prozent und erreichte einen Umsatz von 6.215 Millionen Euro (2. Q. 2018: 5.600 Millionen Euro). Darunter verzeichneten die Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft ein nur unterdurchschnittliches Plus von 5,9 Prozent. Die Umsätze lagen bei 2.691Millionen Euro (2. Q. 2018: 2.541 Millionen Euro). Mit einem weiteren Wachstum von 13,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Umsatz von 8.020 Millionen Euro (2. Q. 2018: 7.098 Millionen Euro) besetzten die Online-Marktplätze wieder fast die Hälfte des Gesamtumsatzes.

Der ECommerce-Umsatz wird nach Einschätzung des BEVH 2019 die 70 Milliarden Euro-Marke überspringen und knapp unter 72 Milliarden Euro brutto (+ 10,5 Prozent) erreichen. Für den Gesamtmarkt des Interaktiven Handels rechnet der BEVH mit einem Wachstum von 8,6 Prozent auf rund 73,95 Milliarden Euro brutto.

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