15.06.2020 - Nach wochenlangen Tests startet am Dienstag die Corona-Warn-App. Hat sie Erfolg, könnte dies die Akzeptanz von digitalen Services in der Bevölkerung stärken. Ein Stimmungsbild dazu von Daten- und Digital-Experten:
von Frauke Schobelt
Bereits ab diesem Montagabend soll sie in den App-Stores zum Download bereit stehen, am Dienstag ist dann der offizielle Start der mit Spannung erwarteten Corona-Warn-App der Bundesregierung
zur Bekämpfung und Eindämmung des Virus. Insbesondere das Thema Datenschutz hat in den vergangenen Wochen und Monaten für viele Diskussionen, Verzögerungen und Nachbesserungen gesorgt. Die finale App stößt in der Fachwelt auf eine breite Zustimmung. Ihr Erfolg hängt nun davon ab, wie die Bevölkerung die App annimmt und freiwillig nutzt.
Die Corona-Warn-App soll dabei helfen, Infektionsketten besser zu erkennen. Laut Verbraucherzentrale
funktioniert sie folgendermaßen: Treffen sich Nutzer, die ein Smartphone mit der Tracing-App bei sich tragen, können sich die Geräte gegenseitig erkennen und anonymisierte IDs austauschen, die für maximal 14 Tage lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Dabei werden neben den IDs auch Zeitpunkt und Dauer des Kontakts und die Signalstärke aufgezeichnet. Gibt eine Person an, positiv auf COVID-19 getestet zu sein, werden alle temporären IDs, die das Gerät der infizierten Person in den vergangenen 14 Tagen generiert hat, an einen Server gesendet. Dort liegen die IDs dann zum Abgleich für andere Nutzer bereit. Diese erfahren jedoch nicht die konkrete ID, sondern nur ob ein relevanter Kontakt mit einer infizierten Person stattgefunden hat. Die ID-Listen sind für die App-Nutzer nicht einsehbar. Auch die infizierte Person weiß nicht, welche Personen eine Warnung erhalten.
Eine erste Umfrage
der Agentur Frau Wenk
im April unter 39 deutschen Digital- und Datenexperten zeigte ein klares Meinungsbild: Fast alle befürworten die App und würden sie auch privat installieren. Viele glauben, dass eine Corona-App auch ein Türöffner für mehr Akzeptanz von datengetriebenen Geschäftsmodellen sein kann. Drei Meinungen:
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